Demo gegen Kriegsverbrechen des AKP-Regimes im Dorf Xerabê Bava (25.02.17, 14.00 Uhr, Ernst-August-Platz)

Seit Tagen ist das Dorf Xerabê Bava im Kreis Nisêbîn von der Außenwelt abgeschnitten. Es besteht die akute Gefahr, dass Militär und Sicherheitskräfte des AKP-Regimes gerade ein weiteres Massaker an der Bevölkerung in Nordkurdistan begehen.
Als kurdische Gesellschaft in Hannover folgen wir dem Aufruf der HDP zu Protesten gegen diese Politik der Massaker und für eine sofortige Aufklärung der Situation in Xerabê Bava.

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Aufruf der Demokratischen Partei der Völker (HDP) vom 19.02.2017:

„Wir erhalten aus dem Dorf Xerabê Bava (Kuruköy), das an die Stadt Nisêbîn (Nusaybin) angebunden ist, seit neun Tagen keine Meldung. Seit der Ausrufung einer Ausgangssperre in dem Dorf wurden die Strom- und Telefonleitungen gekappt. Es besteht deshalb keine Möglichkeit, Kontakt zu den Dorfbewohnern aufzunehmen.
Was die Situation noch brenzliger macht, sind die Bilder und Videos, die als „Aufnahmen von Soldaten“ in den Sozialen Medien gestreut werden und wohl aus dem Dorf stammen. Es wird behauptet, dass den Dorfbewohner*innen die Mobiltelefone abgenommen wurden, sie alle in einem Haus festgehalten werden und dort Erniedrigungen und Folter ausgesetzt sind. Aus den Bildern, die im Internet auftauchten, geht auch hervor, dass Einzelne wohl durch Folter hingerichtet wurden.
Gestern hat eine Delegation unserer Abgeordneten versucht, nach Xerabê Bava zu gelangen. Sie wurden allerdings durch die Sicherheitskräfte daran gehindert. Die Delegation wollte die Vorwürfe über die Geschehnisse im Dorf vor Ort überprüfen. Dass sie nicht in das Dorf gelassen werden, verstärkt nun unsere Befürchtungen. Auch die Versuche der Delegation mit dem Innenministerium und dem Gouverneur der Provinz über die Situation im Dorf zu sprechen, blieben erfolglos. Alle Bemühungen der Abgeordneten in das Dorf zu gelangen, haben bis dato zu keinem Ergebnis geführt.
Wenn die Behauptungen, über die Vorgänge im Dorf wahr sein sollten, so sind wir mit einer menschenverachtenden Situation konfrontiert. Das, was wir aus den 90er Jahren kennen und was wir in den vergangenen zwei Jahren nun sehen und erfahren, gibt uns zusätzlichen Anlass zur Beunruhigung.
Wir rufen alle Demokratie- und Friedenskräfte sowie alle internationalen Einrichtungen dazu auf, sich der Situation im Dorf Xerabê Bava anzunehmen und die Lage vor Ort zu überprüfen. Es darf zu diesem Versuch eines Massakers nicht geschwiegen werden!“