Diskussionsveranstaltung „Gegenwart und Zukunft der Autonomen Region Kurdistan“ (27.09.17, Hannover)

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Zwischen Autonomie und Nationalstaat
Gegenwart und Zukunft der Autonomen Region Kurdistan in Südkurdistan/Nordirak

Die Bürger*innen der Autonomen Region Kurdistan in Südkurdis­tan/Nordirak sind im September 2017 aufgerufen, in einem Refe­rendum über die staatliche Unabhängigkeit vom Irak abzu­stimmen. Die erhoffte Begeisterung und Euphorie innerhalb der Gesellschaft konnte das angekündigte Referendum nicht aus­lösen. Eher wird das Referendum mit Skepsis betrachtet und es gibt auch unter den Kurd*innen viele kritische Stimmen.
Nicht die Unabhängigkeit an sich wird hinterfragt. Diesbezüglich hat die Gesellschaft in der Autonomen Region sowieso im Jahre 2005 ihre klare Haltung bei einer Volksbefragung dargelegt. An diesem Referendum nahmen damals zwei Millionen Menschen teil, die mit 98,98 % für eine Unabhängigkeit stimmten.
Die Gesellschaft beschäftigen eher andere Fragen: Welche posi­tiven und negativen Folgen hat das Unabhängigkeitsreferendum für die Region? Wie reagieren die irakische und die türkische Regierung? Welche Schritte zur Demokratisierung der Auto­nomen Region sind notwendig? Auf welche Weise kann die Wirt­schaftskrise überwunden werden? Welchen Status werden die multiehtnischen und -religiösen Gebiete Şengal/Sindjar, Mossul und Kirkuk erhalten? Was geschieht, wenn die Terrormiliz Islami­scher Staat geschlagen ist?
Diese Fragen sollen gemeinsam diskutiert werden.

Diskussionsveranstaltung
27.09.2017 (Mittwoch), 18.00 Uhr
kargah e.V. (Zur Bettfedernfabrik 1, 30451 Hannover)

Veranstalter*innen sind:

NAV-DEM Hannover (Demokratisches Gesell­schaftszentrum der Kurd*innen) ist eine Dachorgani­sation der kurdischen Gesellschaft in Hannover. In einem basisdemokratischen Rat partizipieren unter­schiedliche Gruppen und Einzelpersonen an einem gemeinsamen Projekt. Auf diese Weise wird sich gemeinsam koordiniert, ohne die jeweilige Eigen­ständigkeit und Besonderheit aufzugeben. Basisdemokratie, Feminis­mus, ökologisches Bewusstsein und eine antikapitalistische Haltung sind verbindende Elemente der Aktivist*innen und Strukturen.

Gorran bedeutet Wandel im kurdischen Dialekt So­ranî. Diesem Wandel hat sich die Bewegung ver­schrieben, als sie sich 2009 als Partei gründete. Seitdem setzt sich Gorran in Opposition zum herr­schenden Zwei-Parteien-System Südkurdistans für politische Reformen, Demokratisierung der Gesell­schaft, wirtschaftliche und soziale Gerechtigkeit ein.

PUK (Patriotische Union Kurdistans) ist eine der beiden großen Parteien Südkurdistans. Sie versteht sich als säkular sowie sozialdemokratisch und hat eine lange und bewegte Geschichte in der Autono­men Region. Der Einsatz für Selbstbestimmung, Menschenrechte, Demokratie und Frieden in Kurdistan und dem Irak bestimmt ihr Handeln.

YXK/JXK (Verband der Studierenden aus Kurdis­tan/Studierende Frauen aus Kurdistan) sind bestrebt, der studentisch-universitären und allgemei­nen Öffentlichkeit Europas ein Verständnis über die kurdische Frage und die mit ihr zusammenhän­genden Konflikte zu ermöglichen. Sie setzen sich aktiv für eine freiheitliche demokratische Gesell­schaft ein.

Die Veranstaltung ist Teil einer Veranstaltungsreihe zum Nahen und Mittleren Osten von Hometown e.V., NAV-DEM Hannover e.V., kargah e.V., PALÄSTINA INITIATIVE, radio flora und Stiftung Leben & Umwelt.