Protest gegen rassistischen 7-fachen Mord in Konya (31.07.2021)

Antifa Enternasyonal

Der völkerrechtswidrige Krieg des AKP/MHP-Regimes in Südkurdistan hält seit Ende April unvermindert an. Trotz internationaler Rückendeckung durch die NATO gelingt es dem Regime nicht, die kurdische Guerilla zu schlagen. Diese Tatsache unterstreicht die jahrzehntealte Gewissheit, dass der Kurdistan-Konflikt militärisch nicht zu lösen ist. Weil die kurdische Bewegung das größte Hindernis für das Regime ist, die Türkei und den Mittleren Osten ihren neoosmanischen Phantasien zu unterwerfen, schüren AKP und MHP den Rassismus, Sexismus und die kapitalistische Ausbeutung in der Türkei. Sie fördern dadurch rechte und faschistische Kräfte, die ihre Gewalt und ihren Hass gegen Marginalisierte richten und das Land in den Bürgerkrieg führen.

Gestern wurden sieben Mitglieder einer Familie, die seit 24 Jahren in Konya lebt, von Faschisten ermordet und ihr Wohnhaus in Brand gesetzt. Bereits Mitte Mai war die Familie von einem Lynchmob angegriffen und mehrere Familienmitglieder schwer verletzt worden. Immer wieder wurde sie bedroht, man wolle keine Kurd*innen in Konya.

Bericht im Spiegel:
https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/tuerkei-angreifer-toeten-sieben-mitglieder-von-kurdischer-familie-a-0b6dfb7b-da47-4f1a-9aea-ab7a29f6e28c
Die Demokratische Partei der Völker (HDP) verurteilt den Lynchmord und sieht die Verantwortung beim AKP/MHP-Regime, das das gesellschaftliche Klima in der Türkei weiter anheizt und solche rassistischen Morde erst möglich macht. Sie ruft dazu auf, sich mit den Betroffenen solidarisch zu zeigen und den Protest gegen den erstarkenden Faschismus weltweit auf die Straße zu tragen:
https://anfdeutsch.com/aktuelles/hdp-ruft-zu-internationaler-solidaritat-auf-27571

Diesem Aufruf schließen wir uns an und rufen zu einer Eil-Versammlung auf: heute Abend (31.07.2021), 18.00 Uhr, Steintorplatz/Hannover

Kundgebung „9 Jahre Rojava-Revolution“ (17.07.2021)

PYD Women Defend Rojava NAV-DEM Hannover 9 Jahre Rojava-Revolution

#UniteInResistance

Ausstellung – Infotisch – Redebeiträge – Musik

Am 19. Juli 2012 trat die Revolution in Rojava an die Öffentlichkeit. Jahrelang hatten sich die Freiheitsbewegung Kurdistans im Untergrund organisiert – Sprachkurse, Basiskomitees, Bildungsarbeit, Selbstverteidigung wurden in der Illegalität organisiert. Als das syrische Regime im Zuge der Proteste für sozialen und demokratischen Wandel in der Region ab 2011 zunehmend geschwächt war, ergriffen die lokalen Selbstverteidigungskomitees die Gelegenheit und übernahmen die Kontrolle in den kurdischen Städten – ausgehend von Kobanê.
Es folgten Auseinandersetzungen mit der FSA, dem Regime, dem Islamischen Staat, dem türkischen Staat. Wer hätte 2014 als der IS kurz davor war Kobanê einzunehmen oder 2019 als die Türkei mit Rückendeckung der USA Girê Spî und Serêkaniyê überfiel gedacht, dass wir heute den 9. Jahrestag der Rojava-Revolution feiern würden.

Was bedeutet die Revolution für uns, was verbindet uns mit ihr? Die Rojava-Revolution steht für Basisdemokratie, Soziale Ökologie und Geschlechterbefreiung. An ihrer Gestaltung und Verteidigung waren nicht nur Kurd*innen beteiligt, sondern auch alle anderen ethnischen, religiösen und kulturellen Gruppen, die heute gemeinsam in der Demokratischen Autonomie Nord- und Ostsyriens zusammen leben, sowie Internationalist*innen aus allen Teilen der Welt. Die Rojava-Revolution zeigt uns nicht nur, dass eine bessere Welt möglich ist, sondern dass sie auch unter den widrigsten Bedingungen aufgebaut werden kann. Nach wie vor ist das demokratische Gesellschaftsmodell allen möglichen Gefahren ausgesetzt. Ein Grund mehr, die Hoffnung auf Menschlichkeit zu verteidigen und ihre Errungenschaften zu feiern.

Die PYD Hannover, das Women Defend Rojava-Komitee Hannover und NAV-DEM Hannover werden über die Revolution informieren und laden alle solidarischen Menschen ein, gemeinsam die Revolution zu feiern.

17.07.2021 (Samstag), 13.00 Uhr
Opernplatz/Hannover
ab 16.00 Uhr Live-Musik