Protest gegen rassistischen 7-fachen Mord in Konya (31.07.2021)

Antifa Enternasyonal

Der völkerrechtswidrige Krieg des AKP/MHP-Regimes in Südkurdistan hält seit Ende April unvermindert an. Trotz internationaler Rückendeckung durch die NATO gelingt es dem Regime nicht, die kurdische Guerilla zu schlagen. Diese Tatsache unterstreicht die jahrzehntealte Gewissheit, dass der Kurdistan-Konflikt militärisch nicht zu lösen ist. Weil die kurdische Bewegung das größte Hindernis für das Regime ist, die Türkei und den Mittleren Osten ihren neoosmanischen Phantasien zu unterwerfen, schüren AKP und MHP den Rassismus, Sexismus und die kapitalistische Ausbeutung in der Türkei. Sie fördern dadurch rechte und faschistische Kräfte, die ihre Gewalt und ihren Hass gegen Marginalisierte richten und das Land in den Bürgerkrieg führen.

Gestern wurden sieben Mitglieder einer Familie, die seit 24 Jahren in Konya lebt, von Faschisten ermordet und ihr Wohnhaus in Brand gesetzt. Bereits Mitte Mai war die Familie von einem Lynchmob angegriffen und mehrere Familienmitglieder schwer verletzt worden. Immer wieder wurde sie bedroht, man wolle keine Kurd*innen in Konya.

Bericht im Spiegel:
https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/tuerkei-angreifer-toeten-sieben-mitglieder-von-kurdischer-familie-a-0b6dfb7b-da47-4f1a-9aea-ab7a29f6e28c
Die Demokratische Partei der Völker (HDP) verurteilt den Lynchmord und sieht die Verantwortung beim AKP/MHP-Regime, das das gesellschaftliche Klima in der Türkei weiter anheizt und solche rassistischen Morde erst möglich macht. Sie ruft dazu auf, sich mit den Betroffenen solidarisch zu zeigen und den Protest gegen den erstarkenden Faschismus weltweit auf die Straße zu tragen:
https://anfdeutsch.com/aktuelles/hdp-ruft-zu-internationaler-solidaritat-auf-27571

Diesem Aufruf schließen wir uns an und rufen zu einer Eil-Versammlung auf: heute Abend (31.07.2021), 18.00 Uhr, Steintorplatz/Hannover

Gedenkkundgebung und Demonstration für Halim Dener!

Rassistische Polizeigewalt hat System! Staatlicher Rassismus tötet!
Für die Aufklärung der Morde an Halim Dener und allen Anderen! Gerechtigkeit für Halim Dener und alle Anderen!

Am 30.06.1994 – vor 27 Jahren – ist Halim Dener im Alter von gerade einmal 16 Jahren hier in Hannover von einem SEK Polizisten in Zivil erschossen worden. Der Tod von Halim Dener hat viele Facetten: Er steht nicht nur exemplarisch für die ständige Kriminalisierung der Solidarität mit dem kurdischen Befreiungskampf. Er zeigt auch, wie eine sich gegenseitig deckende Polizei und Justiz unbeschadet aus der Verantwortung ziehen kann, wenn Menschen durch ihre Hand ihr Leben lassen. Halim Deners Tod zeigt beispielhaft, dass von Rassismus betroffene Menschen in der BRD einem besonders hohen Risiko ausgesetzt sind, ihr Leben durch den Staat und seine rassistischen Institutionen zu verlieren.

Halim Dener ist kein Einzelfall: Seit 1990 sind in der BRD mindestens 183 Schwarze Menschen, People of Colour und andere Personen in Gewahrsam bzw. durch Polizeigewalt gestorben. Diese erschreckende Zahl zeigt, dass der Zusammenhang von Rassismus und staatlicher Gewalt, gegen den Vertreter*innen von Communities of Color seit Jahren ankämpfen, in vielen Fällen im Tod der Betroffenen gipfelt. Schwarze Menschen und People of Color sind alltäglich von institutioneller Gewalt betroffen. Racial Profiling, die Verweigerung gesundheitlicher Versorgung in Abschiebehaft oder körperliche Übergriffe in U-Haft: das ist ein tödliches Risiko. Die alltäglichen rassistischen Übergriffe deutscher Sicherheitsbehörden und ihre hundertfache tödliche Eskalation in den letzten Jahrzehnten lassen sich mit Blick die deutsche Geschichte als historische Kontinuität begreifen. Sie sind u.a. Ergebnis einer inkonsequenten Entnazifizierung: So waren nach der Zerschlagung des Nationalsozialismus in sämtlichen Institutionen – vom Verfassungsschutz über die Kriminalämter bis zur Bundeswehr – Nationalsozialist*innen tätig. Heute zeigt sich dies in Praktiken und Theorien dieser Behörden – und letztlich in der Verstrickung in rechte Netzwerke wie den NSU (2.0), Nordkreuz ……

Rassistische Gewalt ist ein fester Bestandteil der Institution Polizei, historisch wie gegenwärtig. Die Polizei ist schlichtweg nicht zu unser aller Schutz gemacht. Gleichzeitig wird sie von Seiten der politischen Entscheidungsträger*innen durch immer mehr Befugnisse ermächtigt, die neoliberal verursachten sozialen Probleme und Konflikte auf ihre Weise zu lösen: Durch Gewalt in Form von körperlichen Angriffen, Strafverfolgung, und Haftstrafen. Praktiken wie das Racial Profiling und die Tatsache, dass es Strafbestände und juristische Haftgrundlagen gibt, die lediglich Menschen ohne deutschen Pass betreffen können (etwa „illegale Einreise“ oder „Residenzpflicht“), führen zu einem massiven Ungleichgewicht zulasten der rassistisch markierten Personen in diesem Land.

Wir rufen daher dazu auf, eure Wut über diese Verhältnisse auf die Straße zu tragen! Zu viele Menschen haben aufgrund rassistischer Zuschreibungen staatlicherseits ihr Leben lassen müssen! Zu viele von Rassismus betroffene Menschen sehen sich tagtäglich dem Risiko ausgesetzt, in die tödliche „Obhut“ des Staates zu geraten!

Gleichzeitig wollen wir den Opfern von Polizeigewalt gedenken und ihre Kämpfe weiterführen. Halim Dener ist als Jugendlicher vor dem türkischen Folterstaat in die BRD geflohen. Seinem Widerstand gegen die türkische Aggression gegenüber Kurdinnen und Kurden hat er hier in Hannover mit Plakaten Ausdruck verliehen. Am Steintor wurde er dabei schließlich ermordet. Was ihm hier zum Verhängnis wurde, ist neben der von Rassismus durchzogenen Polizei letztlich auch eine Außenpolitik, die die Bundesregierung bis heute konsequent verfolgt: Ganz im Sinne des AKP-Regimes geht die BRD rigoros gegen all jene vor, die sich mit der kurdischen Freiheitsbewegung solidarisieren. Anstatt die Bemühungen um eine progressive Gesellschaft, die auf Geschlechterbefreiung, Ökologie und Basisdemokratie aufbaut, zu unterstützen, kriminalisiert die BRD all jene, die das tun und versorgt den türkischen Staat mit Waffen für die Zerstörung dieser gelebten Utopie. Die deutschen Sicherheitsbehörden verwischen dabei die Grenzen von Innen- und Außenpolitik und nutzen jeden Vorwand, um gegen die kurdische Freiheitsbewegung in Deutschland vorzugehen.

Kommt also zur Kundgebung am 30. Juni!
Kommt zur Demo am 03. Juli und seid laut!
Für all jene, die aufgrund rassistischer Zuschreibungen tagtäglich Polizeigewalt erleben! Für Gerechtigkeit für Halim Dener, Oury Jalloh, Aman Alizada und alle, die durch die tödliche Eskalation institutioneller rassistischer Gewalt ihr Leben lassen mussten!
Für die vollständige Aufklärung der Todesumstände von Qosay Khalaf!
Schluss mit der militärischen Zusammenarbeit mit dem faschistischen AKP Regime! Schluss mit der Kriminalisierung der kurdischen Freiheitsbewegung!
Weg mit dem Verbot der PKK!
Halim Dener – Das war Mord!

Flugblatt zum runterladen und verteilen: HD_Flugblatt

Bündnis in Gedenken an Halim Dener

Diskussion „Migrantifa jetzt!“ beim CLINCH Festival (24.05.21)

Clinch-Festival 2021 NAV-DEM Hannover

Das CLINCH Festival 2021 findet vom 21. bis 24.05.2021 online statt. Die Veranstaltungen werden über YouTube gestreamt und sind über clinchfestival.de zu erreichen. Workshops und Kämpfen finden über die Plattform Zoom statt.
https://clinchfestival.de/programm/

Als NAV-DEM Hannover werden wir am 24.05. ab 16.00 Uhr an der inszenierten Kundgebung „Migrantifa jetzt!“ teilnehmen und rufen euch auf, an dieser Kundgebung und dem Festival teilzunehmen:
„Migrantifa ist Solidarität. Migrantifa ist Antwort. Auf rechten Terror. Auf Neonazi-Netzwerke in Polizei und Bundeswehr. Auf strukturellen wie alltäglichen Rassismus. Auf Antisemitismus. Auf gesellschaftliche Faschisierung.
Eine inszenierte Kundgebung gibt Wut und Trauer genauso Raum wie Anliegen und Analysen. Acht Initiativen und Aktivist:innen teilen ihre Erfahrungen mit der deutschen Gesellschaft, solidarischen Kämpfen und Selbstorganisation. Sie stellen Forderungen, fordern heraus und fordern auf.“

Kundgebung zum Tag der Befreiung (08.05.21)

Bündnis Gemeinsam in die Offensive 8. Mai 2021 Hannover

Als Teil des Bündnisses Gemeinsam in die Offensive rufen wir zur Kundgebung anlässlich des Tags der Befreiung auf. Hier der Aufruf des Bündnisses:

Nie wieder! Erinnern heißt Kämpfen!

76 Jahre nach dem symbolischen Ende des Nationalsozialismus, dem sogenannten „Tag der Befreiung“ vergeht kaum eine Woche, ohne dass ein neuer „Skandal“ im Polizeiapparat bekannt wird. Mittlerweile sollte allen klar sein, dass dies nicht einfach viele Einzelfälle sind.
Diese Entwicklung ist nicht neu. Sie ist zum Teil die Konsequenz aus deutscher Tradition und einer sehr inkonsequenten Entnazifizierung. Diese angebliche Entnazifizierung scheiterte schon Anfang 1950. Die Mär von der Befreiung vom Nationalsozialismus reproduziert ein problematisches Bild vom unterdrückten deutschen Volk und ist ein typisches Narrativ deutscher Täter-Opfer-Umkehr. Deutschland wurde nicht befreit, sondern von den Alliierten besiegt!

Vor allem in der BRD hatten „ehemalige Nazis“ meistens keine Probleme ihre alten Positionen wiederzuerlangen. Gerade im Kampf gegen Kommunist*innen, Anarchist*innen und andere Antifaschist*innen waren sie gefragte Fachkräfte für den Staatsapparat. Bei der Gründung vom Bundeskriminalamt, dem Verfassungsschutz und dem Bundesnachrichtendienst waren dort fast ausschließlich Altnazis beschäftigt. 1959 waren zwei Drittel aller BKA-Mitarbeiter*innen ehemalige SS-Angehörige. 1969 waren immer noch die Hälfte aller Mitarbeiter*innen im BKA ehemalige NSDAP-Mitglieder.

In der DDR wurde in den Bereichen der Justiz und der Polizei zwar etwas konsequenter entnazifiziert, trotzdem konnten auch hier viele Nazis unbehelligt leben und zum Teil in der NVA oder anderen Schlüsselpositionen Karriere machen. Eine Aufarbeitung der NS-Zeit fand fast gar nicht statt. Was nach der Wende, als Nazis die nationalistische und rassistische Stimmung ausnutzen konnten, zu dem führte, was heute oft als „Baseballschläger Jahre“ bezeichnet wird. Dies gipfelte u.a. in den Pogromen von Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen, Morden wie dem an Amadeu Antonio oder rassistischen Hetzjagden und Übergriffen. Westdeutsche Nazis gaben fleißig Aufbauhilfe, während die deutsche Justiz und Polizei sich wenig bis gar nicht daran störte und die Nazis eher unterstützte, als gegen sie vorzugehen.

Auch heute sind rassistische und antisemitische Übergriffe der deutschen Polizei und ihre rassistische Struktur täglich zu beobachten. Auch in Niedersachsen: Dies zeigt sich z.B. daran, dass die Polizei bei Querdenken-Demos als Redner*in auftritt oder in der Polizeipraxis des Racial Profiling. Die rassistische Durchsetzung zeigt sich aber auch in der gezielten Verhinderung der Aufarbeitung von Verstrickungen des Verfassungsschutzes in den NSU oder in der Nicht-Aufklärung der Todesfälle in Polizeigewahrsam. Wie zuletzt der Fall des durch einen Polizeieinsatz getötete 19-jährige Qosay K., der wegen etwas Gras brutal verhaftet wurde und nach ein paar Stunden im Polizeigewahrsam starb. Oder auch der Fall des 19-jährigen Aman A. der durch ganze fünf (!) Schüsse eines Polizeibeamten getötet wurde, nachdem die Polizei die Situation eskaliert hatte. Unvergessen bleiben natürlich auch die Morde an Ouri Jalloh und Halim Dener. Halim Dener wurde 1994 in Hannover beim Plakatieren von Zivilbeamten erschossen.
Wir wollen auf die Straße gehen, um den Millionen ermordeten Jüd*innen, Sinti*zze und Rom*nja, Zwangsarbeiter*innen, Antifaschist*innen, politischen Gegner*innen, Menschen mit Behinderung, Menschen mit nicht hetrosexueller Orientierung, sogenannten „Asozialen“ und all den anderen zu gedenken, die nicht in das Konzept der deutschen „Volksgemeinschaft“ passten.
Aus diesem Gedenken muss eine historische Verantwortung wachsen. Wir müssen die menschenfeindliche deutsche Kontinuität offen benennen und angreifen – die Ermordeten mahnen uns!

Wir haben genug von Nazis, Rechten und ihren Sicherheitsbehörden. Die Gefahr des Faschismus rührt nicht bloß von der Straße her. Der Terror der letzten Jahre, ausgehend von Polizei, Nazis und anderen Rechten, hat schon viel zu viele Opfer gefordert. Im Kampf gegen sie wäre es fatal und naiv auf staatliche Behörden zu vertrauen.
Nur ein konsequenter und radikaler Antifaschismus kann die Antwort sein. Lasst uns gemeinsam den Faschist*innen auf den Straßen, in Parlamenten, im Staatsdienst, in Bundeswehr und Polizei entgegentreten. Es liegt an uns, etwas zu unternehmen, damit endlich Bewegung in diese menschenfeindliche Gesellschaft kommt.

Der 8. Mai sollte nicht nur ein Tag des Gedenkens an all die Opfer des Nationalsozialismus sein. Der 8. Mai sollte ein Tag sein, an dem wir auch des Widerstands all derer Menschen gedenken, die damals den rechten Terror nicht hingenommen haben.

„Erinnern heißt Kämpfen“ steht auf einer kleinen Tafel am Ort der Kundgebung, die im letzten Jahr in Gedenken an die Zwangsarbeiter*innen, die während des zweiten Weltkriegs auf dem Halim-Dener-Platz leben mussten, angebracht wurde. Lasst uns daher nicht nur trauern, sondern in Erinnerung an alle Opfer den Kampf konsequent weiterführen.

Lasst uns alle zusammen am Tag der „Befreiung“ ein Zeichen gegen den Faschismus setzen.

Für ein Ende der rechten Gewalt! Solidarität mit allen Betroffenen!
Für eine Ende der Verhältnisse, die die rechte Gewalt immer wieder ermöglichen!
Gegen die Kriminalisierung von Antifaschismus! Schluss mit Repression gegen Antifaschist*innen
Freiheit und Glück für Lina, Dy und alle anderen politischen Gefangenen!
Für einen Konsequenten Antifaschismus! Für eine solidarische Gesellschaft!
In Gedenken an die Millionen Toten des NS-Terrors!
Alerta Alerta Antifascista!

Bündnis Gemeinsam in die Offensive

Kundgebung in Solidarität mit der HDP (27.03.21)

HDP-Kundgebung 27.03.2021 Hannover NAV-DEM

Nachdem letzte Woche die Immunität des HDP-Abgeordneten im türkischen Parlament Ömer Faruk Gergerlioğlu aufgehoben wurde, weil er sich für ein Ende des Kriegs um Kurdistan ausgesprochen hatte, und die Staatsanwaltschaft einen Verbotsantrag gegen die Halkların Demokratık Partisi (HDP/Demokratische Partei der Völker) beim Verfassungsgericht eingereicht hat, haben diese Woche die Regierungen innerhalb der EU eine Politik der Entspannung und Annäherung an die Türkei vereinbart. Damit fallen die europäischen Regierungen – allen voran die Bundesregierung – der einzig wirklichen Oppositionspartei, die im Parlament vertreten ist, in den Rücken. Das AKP/MHP-Regime hat vor der rechtsextremen IYI-Partisi und der kemalistischen CHP nicht zu befürchten, tragen sie doch eher den antidemokratischen Kurs des Regimes mit, statt eine eigene Politik zu entwickeln.

Diese eigene Politik, die sich an Demokratie, Menschenrechten, Geschlechtergerechtigkeit und Ökologie orientiert, nennt die Staatsanwaltschaft einen Grund, weshalb die HDP verboten werden sollte. Sie habe sich in allen entscheidenden Fragen der jüngeren Vergangenheit gegen das nationalistische Projekt des Regimes gestellt. Wegen eben dieser Politik für eine solidarischere und freiere Gesellschaft, stehen wir als Demokrat*innen und Linke in Hannover an der Seite der HDP und rufen zu einer Kundgebung für sie auf:

27.03.2021 (Samstag), 15.00 Uhr
Schillerdenkmal (Georgstraße/Schillerstraße)

Videobeiträge über Hanau-Gedenken (19.02.2021)

Zum 1. Jahrestag des rassistischen Anschlag in Hanau vom 19.02.2020 versammelten sich rund tausend Menschen und schlossen sich den Forderungen der Initiative 19. Februar Hanau nach Erinnerung, Gerechtigkeit, Aufklärung und Konsequenzen an.

Ein Videobeitrag der freien Fotojournalisten Houmer Hedayat und Stefan Borghardt:

Ein Nachrichtenbeitrag des lokalen Fernsehsenders h1:

Gedenken ein Jahr nach dem Anschlag in Hanau (19.02.21, 16.30 Uhr, Halim-Dener-Platz)

Hanau-Gedenken

Am 19. Februar jährt sich der rassistische Terroranschlag in Hanau, der 9 Menschen das Leben genommen hat. Ferhat Unvar, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Vili Viorel Păun, Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov, Fatih Saraçoğlu, Sedat Gürbüz und Gökhan Gültekin sind ihre Namen. Namen, die vergessen werden sollen. Die Politiker*innen versprachen zwar sofortige Aufklärung, doch unternahmen nichts, um ihren Worten Taten folgen zu lassen. Doch Hanau war kein Einzelfall!
Es ist Zeit, dieser menschenfeindlichen Politik eine klare Abfuhr zu erteilen. Unsere Antwort lautet daher: Gemeinsam Gedenken! Gemeinsam demonstrieren! Gemeinsamer Widerstand! Deshalb rufen wir als Initiative rund um den 19. Februar alle herzlichst zu kreativen Aktionen auf. Hanau ist überall!
Wir laden am 19.02.2021 um 16.30 Uhr ein, an unserem Mahnmal mitzuwirken, das wir auf dem Halim-Dener-Platz aufbauen werden, und mit uns zu gedenken. Bringt gerne dafür Kerzen, Blumen, Fotos, Gedichte etc. mit. Anschließend wollen wir gemeinsam vom Halim-Dener-Platz aus durch die Innenstadt wütend und lautstark demonstrieren.

Hier der gesamte Aufruf: https://rauszeit-termine.org/events/gedenkaktion-fuer-hanau/

(Im Anschluss nehmen wir an der Kundgebung von Jugendorganisationen am Steintorplatz teil.)

Demonstration „Gemeinsam werden wir den Faschismus besiegen!“ (06.02.21)

Kundgebung Demokratik Güc Birligi Hannover

Als NAV-DEM Hannover unterstützen wir den Aufruf der Demokratik Güç Birliği (DGB) Hannover zur Demonstration am 06.02.2021 um 14.00 Uhr am Steintorplatz:

GEMEINSAM WERDEN WIR DEN FASCHISMUS BESIEGEN!

Die Angriffe des Erdogan-Faschismus auf die Völker der Türkei und Nordkurdistans sind in vollem Gange. Die sunnitisch-türkische, männlich dominierte Einheitsmentalität, die im Inland sowie Ausland politisch als auch wirtschaftlich keinen Ausweg mehr findet, versucht durch die „İmralı Isolation“, die keiner Rechtsstaatlichkeit der Welt entspricht, sowie durch blutige Angriffe auf das kurdische Volk und andere unterdrückte Völker Angst und Panik zu verbreiten.
Völker anderer Nationen und religiöser Überzeugungen, denen solche Unterdrückungen und Massaker nicht fremd sind, sind unter anderem Armenier*innen, Griechen*innen, Aleviten*innen, Jüd*innen, Êzîd*innen, die in Angst und Furcht und ohne Lebenssicherheit in Metropolen leben müssen.
Millionen von Arbeiter*innen, die in der per Dekret von ihrem Arbeitsplatz entlassen wurden, wurden zum Hungern verurteilt.
Bürgermeister*innen und Abgeordnete, die durch das Volk gewählt wurden, werden hinter Gittern eingesperrt. Der Wille Hunderttausender Menschen wurde ignoriert, indem per Zwangsverwalter*innen als neue Bürgermeister*innen per Dekret eingesetzt wurden.
Auch werden an den Universitäten statt gewählten Rektor*innen, regierungsnahe Verwalter*innen per Dekret eingesetzt um die wissenschaftliche Bildung zu beenden.
Die Gewalt gegen Frauen und LGBT-Personen, die kontinuierlich steigt, ist zu einer staatlichen Politik geworden und das Recht auf Leben der Frauen und LGBT-Personen wird nicht anerkannt. Die Menschenwürde soll durch „Nacktdurchsuchungen“, durch Folter, durch alltägliche Erniedrigungen

Die Bemühungen des AKP/MHP-Regimes sind vergeblich!

Trotz all der gewalttätigen Übergriffen ist der Befreiungskampf des kurdischen Volkes nicht aufzuhalten.
Kemal Bülbül, der Sprecher der Alevit*innen, an deren Türen die Faschisten rote Kreuze geschmiert haben, macht deutlich, dass er nicht zum Schweigen gebracht werden kann. Seine Ansage an den Innenminister Süleyman Soylu ist klar: „Wenn du versuchst, Esat Oktay Yildiray zu sein (bekannter Folterer in den türkischen Gefängnissen in den 80ern), werden wir Kemal Pir und Mazlum Doğan sein (berühmte Revolutionäre, die im Gefängniswiderstand ihr Leben gegeben haben).“
Wenn das Regime versucht, die Redner*innenpulte der Universitäten zu stehlen, wird es den Widerstand der Boğazici-Studierenden spüren!
Wenn der Staat den revolutionären Gefangenen mit Nacktuntersuchungen und Folter droht, wird er den unzerbrechlichen Widerstandswillen der Revolutionär*innen spüren!
All jene, die per Dekret aus ihren Berufen entlassen wurden, werden die Straßen nicht mehr verlassen!
Wenn die AKP und die MHP versuchen, den Weg der Ermenek Mienenarbeiter nach Ankara zu blockieren, werden sie den Ruf „Wir haben keine Angst vor Regimekomandeuren!“ hören!
Wenn weitere Menschen illegal im Polizeigewahrsam verschwinden, werden wir in jedem Bereich des Alltags mit dem vereinten Kampf vor euch stehen! Unser vereinter Kampf hat Gökhan Güneş, der entführt und für mehrere Tage verschleppt und gefoltert wurde, lebendig zurückgebracht und ab heute werden wir durch unseren gemeinsamen Kampf und Widerstand keine*n einzige*n Genossen*in an die Faschist*innen verlieren!

Wir erwarten alle Völker am 06.02.2021 um 14.00 Uhr am Steintor in Hannover.

HOCH DIE REVOLUTIONÄRE SOLIDARITÄT!
BİRLİK MÜCADELE ZAFER
HOCH LEBE DIE VEREINIGTE REVOLUTION!

DGB Hannover“

Niedersächsische Erklärung „Antifaschismus lässt sich nicht verbieten“

Antifaschistische Aktion International

Letzte Woche berichtete die Hannoversche Allgemeine Zeitung nach einer Forderung des Bundes deutscher Kriminalbeamter, dass das niedersächsische Innenministerium das Verbot antifaschistischer Gruppen prüfe. In Zeiten des politisch-gesellschaftlichen Rechtsrucks, neofaschistischen Terrors und einer engen Verbundenheit von Teilen der staatlichen Sicherheitsbehörden zu menschenverachtenden Ideen sind solche Ankündigungen nicht nur populistisches Gebaren, sondern gefährliche Ermutigungen für Rechts.
Darum haben wir als NAV-DEM Hannover und Frauenrat Ronahî Hannover die niedersächsische Erklärung „Antifaschismus lässt sich nicht verbieten“ unterzeichnet, die als Reaktion auf die Ankündigungen des Innenministeriums initiiert wurde.
Siamo tutti antifascisti! Wir sind alle Antifaschist*innen!

Gedenken an Opfer des Anschlags von Hanau (19./22.08.2020)

Hanau-Gedenken Hannover

Am kommenden Mittwoch liegt der rassistische Anschlag von Hanau, bei dem neun PoC und die Mutter des Täters getötet wurden, ein halbes Jahr zurück. In Hannover wird es an dem Tag eine Gedenkkundgebung geben:

19.08.2020 (Mittwoch), 19.00 Uhr, Platz der Göttinger Sieben

Am Samstag, 22.08.2020, findet eine bundesweite Demonstration in Hanau statt, zu der aus Hannover Busse fahren werden. Tickets können im Annabee Buchladen (Stephanusstr. 12-14) und im Infoladen Korn (Kornstraße. 28-32) gekauft werden.