Hasankeyf (kurdisch: Heskîf) ist eine der ältesten kontinuierlich bewohnten Siedlungen der Welt und war in den letzten 12.000 Jahren die Heimat von mehr als 20 Kulturen. Frühe Siedler*innen meißelten Höhlen in die umliegenden Kalksteinfelsen. Die Römer*innen bauten eine Festung, um den Transport von Getreide und Vieh zu überwachen. Reisende auf der Seidenstraße hielten im Mittelalter oft in der Gegend an, um Handel zu treiben. Viele Überreste der vergangenen Kulturen sind in Hasankeyf über die Jahrtausende erhalten geblieben. Doch die Artefakte – Tausende von Menschen geschaffene Höhlen und Hunderte gut erhaltener mittelalterlicher Monumente – werden bald unter Wasser liegen.
Der Staat Türkei zerstört die gesamte Region mit einem Staudammprojekt. Der etwa 56 Kilometer flussabwärts von Hasankeyf gelegene, etwa 135 Meter hohe Ilisu-Damm ist Teil des türkischen Südostanatolien-Projekts, das 19 Wasserkraftwerke und 22 Dämme an den Flüssen Tigris und Euphrat umfasst. Allein der Ilisu-Damm soll 1.200 Megawatt Strom liefern (etwa 1,5 Prozent der gesamten Stromerzeugungskapazität der Türkei). Die Bemühungen sollen dazu beitragen, das Wirtschaftswachstum und die Energieunabhängigkeit des Landes zu fördern. Aber es fordert auch einen hohen sozialen, ökologischen und ökonomischen Preis.
Im Rahmen des Café Rojava International wollen wir uns mit dem Ilisu-Staudamm und den Folgen für Hasankeyf beschäftigen. DES WETTERS WEGEN DIESES MAL AM 2. FREITAG DES MONATS!
Dabei wollen wir Sicherheitsabstände und ähnliche Infektionsschutzmaßnahmen einhalten. Bringt Mund-Nasen-Bedeckungen sowie Decken mit, um es euch auf dem Platz gemütlich zu machen.
12.06.2020 (Freitag), 19.00 Uhr, Halim-Dener-Platz (nahe Pfarrlandplatz, Linden-Nord)