Protestmarsch von Hildesheim nach Hannover (01.-03.02.2017)

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Auch in der Region Hannover findet ein von NAV-DEM organisierter Protestmarsch für die Freiheit Abdullah Öcalans statt.
Vom 01. bis 03.02.2017 werden Menschen aus ganz Niedersachsen von Hildesheim bis Hannover laufen, um für die Freiheit der politischen Gefangenen und Demokratie in der Türkei zu demonstrieren. Ein besonderes Augenmerk legen die Demonstrant*innen dabei auf die Situation des seit nunmehr 18 Jahren in Isolationshaft gefangenen Abdullah Öcalan. „Unser Langer Marsch zielt darauf ab, internationale Unterstützung zu gewinnen, durch die wir der AKP mitteilen werden, dass das Schicksal Öcalans weniger eine innere Angelegenheit der Türkei als vielmehr eine Angelegenheit internationalen Interesses ist.“, heißt es in dem Flugblatt.

Alle, die ihre Solidarität mit den für Demokratie in der Türkei und Kurdistan Kämpfenden zeigen wollen, sind aufgerufen, sich am Protestmarsch zu beteiligen.
Die Etappen des Marsch beginnen …
… am 01.02.2017 um 10.00 Uhr am Hauptbahnhof Hildesheim,
… am 02.02.2017 um 10.00 Uhr am Bahnhof Sarstedt,
… und am 03.02.2017 und 10.00 Uhr am Bahnhof Anderten.

Veranstaltung „Familienpatenschaften als Antwort auf Erdoğans Politik?!“ (27.01.2017, UJZ Kornstraße)

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Das Projekt „Familienpatenschaften“ als konkrete Antwort auf Erdogans Politik?!

Eine halbe Million Menschen sind in Nordkurdistan auf der Flucht. Es sind nicht etwa Geflüchtete aus den Krisenländern Syrien oder Afghanistan. Es sind Geflüchtete im eigenen Land; geflüchtet vor dem Krieg Erdogans und seines AKP-Regimes. Vor einem Jahr hat das türkische Militär ihre Wohnungen, Häuser und Städte dem Erdboden gleichgemacht, als die selbstorganisierten Viertel sich gegen die Angriffe des Staats verteidigten.
Fast 1.500 zivilgesellschaftliche Organisationen – NGOs, Hilfsvereine etc. – wurden seit der Verhängung des Ausnahmezustands verboten, darunter auch der Rojava Hilfsverein oder der Verein zur Armutsbekämpfung Sarmaşik. Die HDP (Demokratische Partei der Völker) und von ihr verwaltete Kommunen wurden arbeitsunfäig gemacht, indem ihre Mitglieder, Bürgermeister*innen und Abgeordnete verhaftet werden. Sie hatten in der Vergangenheit immer wieder materielle Unterstützung für Geflüchtete – nicht nur aus Nordkurdistan – organisiert. Ihre Unterstützungsarbeit ist nur noch sehr beschränkt möglich.
Diese Armutspolitik des Regimes ziehlt darauf ab, den Kurd*innen und allen Widerständigen ihre Existenzgrundlage zu entziehen. Mit ihr will der Staat den Rückhalt der Freiheitsbewegung Kurdistans in der Gesellschaft zerstören und die Menschen an sich binden.

Um dieser gezielten Armutspolitik etwas entgegenzusetzen, wurde das Projekt der Familienpatenschaften entwickelt. Familien in Nordkurdistan werden mit direkten Spenden u.a. aus Europa unterstützt. Eine zwischengeschaltete Organisation oder Bank, die das Geld teilweise behalten oder ebenfalls vom Regime kriminalisiert werden könne, gibt es nicht. Durch direkten Kontakt mit den Betroffenen, können wir unsere Solidarität eins zu eins mit Nordkurdistan ausdrücken und an den Alltagskämpfen der Menschen dort teilhaben.

Wie funktioniert dieses Projekt? Welche Möglichkeiten liegen in ihm? Wie können wir die Absichten des Staats ins Leere laufen lassen?

Diskussionsvortrag mit NAV-DEM Hannover und dem UJZ Kornstraße

Wann? Freitag, 27.01.2017, 19:00 Uhr
Wo? UJZ Kornstraße (Kornstraße 28-30, Hannover)

Gedenkveranstaltung für Sakine Cansız (Sara), Fidan Doğan (Rojbîn) und Leyla Şaylemez (Ronahî)

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Die Frauenbewegung Kurdistans in Hannover – der Frauenrat Ronahî, die Jinên Ciwan ên Azad Hannover und die JXK – Studierende Frauen aus Kurdistan Hannover – veranstaltet am Montag, 09.01.2017 eine Gedenkveranstaltung für die am 09.01.2013 in Paris ermordeten Aktivistinnen Sakine Cansız (Sara), Fidan Doğan (Rojbîn) und Leyla Şaylemez (Ronahî).
Die drei Kurdinnen wurden ermordet, um den Ende 2012 gerade erst aufgenommenen Dialog zwischen der Arbeiterpartei Kurdistan (PKK) und der türkischen Regierung im Keim zu ersticken.

Am 07.01.2017 findet eine europaweite Demonstration in Gedenken an die Gefallenen und als Protest gegen den Mord an ihnen statt.
Tickets für eine gemeinsame Anreise mit dem Bus aus Hannover (Abfahrt: 06.01.2017, 23.00 Uhr, ZOB Hannover) können über den Frauenrat Ronahî bezogen werden: ronahi-hannover@gmx.de, 0176 52900645

Film „Sara – Jiyana min her şer bû“ (12.01.2017, 16.00 Uhr Apollo Kino)

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Am 9. Januar 2013 wurden Sakine Cansız (Sara), Gründungsmitglied der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und eine führende Persönlichkeit der kurdischen Frauenbefreiungsbewegung, sowie die Pariser Vertreterin des kurdischen Nationalkongresses (KNK), Fidan Doğan, und die Jugendaktivistin Leyla Şaylemez kaltblütig im Kurdistan Informationszentrum in Paris ermordet.
Sakine Cansız wurde 1958 im nordkurdischen Dersim geboren und schloss sich im Alter von 18 Jahren dem kurdischen Freiheitskampf an. Sie war eine von zwei Frauen, die am Gründungskongress der PKK 1978 teilnahmen. Ein Jahr vor dem Militärputsch 1980 wurde Sakine Cansız inhaftiert. In ihrer 12-jährigen Haftzeit wurde sie Opfer von schwerster Folter, gegen die sie entschlossen Widerstand leistete und somit zu einer Symbolfigur des kurdischen Frauenbefreiungskampfs wurde. Als erste PKKlerin verteidigte sie sich vor dem Putschgericht in Amed mit einer politischen Argumentation. Nach ihrer Entlassung 1991 führte sie ihren Kampf in verschieden Orten im Mittleren Osten weiter. 1998 erhielt Sakine Cansız politisches Asyl in Frankreich, seitdem engagierte sie sich in mehreren Ländern Europas für eine Lösung der kurdischen Frage und die Befreiung der Frau. Unter anderem war sie Mitglied des Kurdischen Nationalkongress (KNK) mit Sitz in Brüssel.

Sara – „Jiyana min her şer bû“ (Mein ganzes Leben war ein Kampf) ist ein Dokumentarfilm über das revolutionäre Leben von Sakine Cansız. Die Besonderheit des Dokumentarflims liegt darin, dass ihre Persönlichkeit von Familienmitgliedern, Freund*innen und Genoss*innen beschrieben wird und ist dadurch eine wunderbare Ergänzung zu der ab 2014 in mehreren Bänden erschienen Autobiographie „Mein ganzes Leben war ein Kampf“. Untermalt wird der Film durch eine Erzählerinnenstimme, die in mehreren Sequenzen Passagen aus dem Buch vorliest.
Auch ohne die Autobiographie gelesen zu haben oder anderweitiger Vorkenntnisse gibt der Film gute Einblicke.

Der Film wird gemeinsam gezeigt vom Frauenrat Ronahî Hannover, den Jinên Ciwan ên Azad Hannover (Junge Freie Frauen) und der JXK Hannover (Studierende Frauen aus Kurdistan).
Der Eintritt ist frei, allerdings würden sich die Veranstalterinnen über eine Spende freuen.

Nach und vor der Vorführung wird es möglich sein, die Autobiographie von Sakine Cansız und andere Literatur zur kurdischen Frage am Bücher- und Infostand der JXK zu erwerben.