Aufruf zur regionalen Demonstration gegen den Krieg gegen Afrin:
03.02.2018, 14.00 Uhr, Ernst-August-Platz/Hauptbahnhof Hannover
Der türkische Staat sucht den Krieg, aber unser Widerstand führt zum Frieden! Seit dem 20.01.2018 greift das AKP-Regime gemeinsam mit radikalislamischen Gruppen den Kanton Afrin der Demokratischen Föderation Nordsyrien an. Tägliche Luftangriffe, ständiger Artilleriebeschuss und ununterbrochene Gefechte entlang der Grenzen Afrins sind die Folge. Die Bevölkerung Afrins stellt sich gemeinsam mit der YPG/YPJ und verbündeten arabischen Gruppen den Angriffen der türkischen Armee erfolgreich entgegen und verteidigt ihre Heimat. Lasst uns auch hier in Niedersachsen ein Teil Afrins sein und gemeinsam die Revolution in Nordsyrien verteidigen!
Die Revolution in Nordsyrien gibt auch uns in Europas Kraft und Hoffnung. Einige von uns waren selbst schon in Rojava und haben sich direkt an der Revolution beteiligt. Viele haben Freund*innen und Verwandte, die jetzt gerade dort sind und am Aufbau einer freien, friedlichen und sozialistischen Gesellschaft mitarbeiten. Andere von uns werden sich noch auf den Weg machen und wieder andere waren noch nie in Kurdistan, sind aber von der Rojava-Revolution fasziniert. Sie alle beweisen, dass diese Revolution in Nordsyrien eine internationalistische Revolution ist. Sie lebt von der Kraft der Gesellschaft vor Ort genauso wie von der internationalistischen Unterstützung. Der Aufbau einer alternativen Gesellschaft in Nordsyrien wird die Demokratisierung des gesamten Mittleren Ostens zur nach sich ziehen. Und er wird auch uns in Europa praktische Wege zeigen, ein Leben jenseits von Staat, Macht und Gewalt aufzubauen. Lasst uns also gemeinsam Afrin und das Gesellschaftsmodell Nordsyriens verteidigen!
Der deutsche Staat hat in diesem Konflikt ganz klar Position bezogen. Die fast 800 deutschen Leopard-Panzer im Besitz der türkischen Armee, ihre tausenden deutschen G3-Gewehre und auch die in der Türkei stationierten deutschen Soldat*innen sind ein klares Bekenntnis der BRD: die Bundesregierung tut alles dafür, die Türkei in ihrem Krieg gegen die Revolution in Kurdistan und die Demokratisierung des Mittleren Ostens zu unterstützen. Als Demokrat*innen, Linke, Antifaschist*innen, Friedensaktivist*innen, Gewerkschafter*innen und Internationalist*innen – als einfache Menschen, die eine solidarische, gleichberechtigte und friedliche Welt wollen – werden wir uns gegen diese Politik des deutschen Staates und der deutschen Regierung stellen. Diese Politik beschämt uns und macht uns traurig. Doch wir verwandeln unsere Trauer zu Wut und unsere Wut zu Widerstand: Wir wollen ein sofortiges und endgültiges Ende der deutschen Rüstungsexporte in die Türkei. Allen, die für die deutschen Waffenexporte verantwortlich sind, sagen wir deutlich, dass sie sich an Verbrechen beteiligen. Auch das ist unser Beitrag zur Verteidigung Afrins!
In Afrin findet heute ein historischer Widerstand statt. Dort wird der Frieden inmitten des Kriegs um Syrien verteidigt. Dort wird ein Schutzraum für hunderttausende Geflüchtete verteidigt, die eben nicht in die Türkei, nach Europa oder andere Teile der Welt flüchten wollen. Und dort wird eine Revolution verteidigt. Unsere Revolution. Unsere Werte. Unsere Freiheit.
Lasst uns also am Samstag, den 03.02.18, in Hannover gemeinsam ein starkes, internationalistisches Zeichen für die Verteidigung Afrins setzen! Lasst uns die bundesdeutsche Politik anklagen! Lasst uns türkischen Faschist*innen zeigen, dass sie im bunten und solidarischen Hannover genauso wenig gebraucht werden wie in Afrin! Und lasst uns unseren Freund*innen, unseren Verwandten und unseren Genoss*innen in Afrin zurufen: Ihr verteidigt uns! Wir verteidigen euch! Überall ist Afrin! Überall ist Widerstand!