Im letzten Winter fanden heftige Kämpfe zwischen den YPS, den Verteidigungseinheiten der selbstverwalteten Stadtteile in den Städten Nordkurdistans, und dem türkischen Militär statt. Über 300 Zivilist*innen wurden getötet, ganze Stadtteile in Schutt und Asche gelegt, 500.000 Menschen vertrieben. In Cizîr/ Cizre wurden mehrere Keller, in denen Betroffene Zuflucht gesucht hatten, von Soldaten angezündet, sodass Dutzende Menschen bei lebendigem Leib verbrannten.
Nach diesen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zogen sich die YPS teilweise aus Stadtteilen zurück, um eine weitere Eskalation zu verhindern. Die Kämpfe haben seitdem an Heftigkeit verloren, doch der Staat enteignet einfach die Besitzer*innen von Häusern und Grundstücken, unterstellt die Kommunen kolonialen Zwangsverwaltern und lässt die demokratisch Gewählten, bis hin zu Parlamentarier*innen, und Aktivist*innen verhaften.
Jînda Mêrdîn war eine der Kämpfer*innen in Nordkurdistan. Sie hat sich im letzten Winter in Qoser/Kiziltepe selbst getötet, um nicht dem Militär in die Hände zu fallen und gefoltert zu werden. Sie ist ein Beispiel für viele Jugendliche in Kurdistan: ihre Realität, die von der kurdischen Frage dominiert wird, muss anerkannt werden, um sie zu verändern, damit sich Geschichten wie die von Jînda Mêrdîn nicht wiederholen müssen.
Wir drücken ihrer Familie unser tiefstes Beileid aus und wollen ihr gemeinsam gedenken:
26.12.2016 (Montag), 14.00 Uhr, NAV-DEM Hannover (Königsworter Str. 2)