Gedenkveranstaltung für Jinda Mêrdîn (26.12.2016, 14.00)

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Im letzten Winter fanden heftige Kämpfe zwischen den YPS, den Verteidigungseinheiten der selbstverwalteten Stadtteile in den Städten Nordkurdistans, und dem türkischen Militär statt. Über 300 Zivilist*innen wurden getötet, ganze Stadtteile in Schutt und Asche gelegt, 500.000 Menschen vertrieben. In Cizîr/ Cizre wurden mehrere Keller, in denen Betroffene Zuflucht gesucht hatten, von Soldaten angezündet, sodass Dutzende Menschen bei lebendigem Leib verbrannten.
Nach diesen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zogen sich die YPS teilweise aus Stadtteilen zurück, um eine weitere Eskalation zu verhindern. Die Kämpfe haben seitdem an Heftigkeit verloren, doch der Staat enteignet einfach die Besitzer*innen von Häusern und Grundstücken, unterstellt die Kommunen kolonialen Zwangsverwaltern und lässt die demokratisch Gewählten, bis hin zu Parlamentarier*innen, und Aktivist*innen verhaften.

Jînda Mêrdîn war eine der Kämpfer*innen in Nordkurdistan. Sie hat sich im letzten Winter in Qoser/Kiziltepe selbst getötet, um nicht dem Militär in die Hände zu fallen und gefoltert zu werden. Sie ist ein Beispiel für viele Jugendliche in Kurdistan: ihre Realität, die von der kurdischen Frage dominiert wird, muss anerkannt werden, um sie zu verändern, damit sich Geschichten wie die von Jînda Mêrdîn nicht wiederholen müssen.

Wir drücken ihrer Familie unser tiefstes Beileid aus und wollen ihr gemeinsam gedenken:
26.12.2016 (Montag), 14.00 Uhr, NAV-DEM Hannover (Königsworter Str. 2)

Demonstration zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen (25.November)

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Das Internationalistische Frauenkomitee Hannover lädt ein zur Abend-Demonstration für internationale Solidarität unter Frauen* und gegen Gewalt an Frauen weltweit.
Unter patriarchaler (d.h. Männerherrschaft) Gewalt leidet die Gesellschaft nun schon seit über 5.000 Jahren. Aber 5.000 Jahre Patriarchat heißt auch 5.000 Jahre Frauenwiderstand!
Also ab auf die Straße und positioniert euch! Denn solange nur eine Frau unter Unterdrückung und Gewalt leidet, können und werden wir auch nicht frei sein!

Solidaritätskundgebung für Gültan Kışanak und Fırat Anlı

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Die Kobürgermeister*innen Ameds, Gültan Kışanak und Fırat Anlı, wurden festgenommen. NAV-DEM Hannover ruft Alle auf, sich zu solidarisieren und an der heutigen Spontan-Kundgebung teilzunehmen:
Mittwoch, 26.10.2016, 17.00 Uhr am Ernst-August-Platz/Hauptbahnhof Hannover.
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Ko-Bürgermeister der Stadt Amed (Diyarbakir) festgenommen
„Die beiden Ko-Bürgermeister der kurdischen Metropole Amed (Diyarbakir) Gültan Kışanak und Fırat Anlı sind in den Abendstunden des 25.10. festgenommen worden. Die Verhaftung von Kışanak und Anlı sei durch die Staatsanwaltschaft aufgrund einer PKK-Untersuchung eingeleitet worden. Während Kışanak bei ihrer Rückkehr aus Ankara am Flughafen von Amed festgenommen wurde, nahmen die Polizisten den zweiten Ko-Bürgermeister der Stadt Anlı in seiner Wohnung fest. Derzeit werden die Privatwohnungen der beiden Festgenommenen noch von der Polizei untersucht. Auch das Gebäude der Stadtverwaltung wurde von der Polizei gestürmt und wird derzeit noch durchsucht.“
Link: http://civaka-azad.org/ko-buergermeister-der-stadt-amed-diyarbakir-festgenommen/

Flugblatt gegen die Beendigung der Übertragung von Med Nûçe (04.10.16)

Für Pressefreiheit und Demokratie!
Gegen die Zensur des AKP-Regimes!

Nach dem Putsch in der Türkei nutzt die Partei für Aufschwung und Gerech­tigkeit (AKP) von Recep Erdoğan den Ausnahmezustand, um die Opposition und kritische Stimmen zu unterdrücken; sie selbst spricht von „Säuberung-en“. Gestern hat das AKP-Regime beschlossen den Ausnahmezustand bis Mitte Januar zu verlängern.
Seit dem Putsch am 15.07.16 wurden 100.000 Beamt*innen entlassen, 32.000 Menschen inhaftiert. Die Situation in den Gefängnissen ist katastrophal, die Menschenrechtsorganisation amnesty international spricht von Folter.

Letzte Woche wurden ein Dutzend Fernsehsender und Radiostationen ver­boten, die noch nicht auf Linie waren; Sender kultureller, religiöser und politi­scher Gruppen, wie ein Sender der alevitischen Glaubensgemeinschaft oder kurdische Lokal- und Kinder-Sender. Die Mitarbeiter*innen wurden auf die Straße gesetzt oder gleich inhaftiert.
Dabei erhält das Regime internationale Unterstützung: der französische Satellitenbetreiber Eutelsat stellte gestern die Übertragung des in Belgien produzierten kurdischen Nachrichtensenders Med Nûçe ein. Die Bundesre­gierung hat in den letzten Wochen die Resolution des Bundestags zum Ge­nozid an den Armenier*innen politisch relativiert und Investitionen in Höhe von 58 Millionen Euro in den türkischen Luftwaffenstützpunkt Incirlik ange­kündigt. Die EU hält an ihrem menschenverachtenden Deal mit dem AKP-Regime zur Abschottung Europas gegen Flüchtende fest.

Diese Politik bestärkt das AKP-Regime in seinen Angriffen auf Menschen­rechte und Demokratie in der Türkei wie in der Region. Nach der Unterstüt­zung des Islamischen Staats (IS) ist die Türkei im August selbst in Syrien einmarschiert. Der Einmarsch richtet sich nicht gegen den IS, sondern gegen die Demokratische Autonomie in Nordsyrien, insbesondere die kurdische Bewegung in Rojava.
Ebenso der Krieg in Nordkurdistan/Südosttürkei: eine halbe Millionen Men­schen sind aufgrund dieses Krieges in der Türkei selbst auf der Flucht! Auf diese Weise werden Fluchtursachen nicht bekämpft, sondern geschaffen – nicht nur von der Türkei, sondern auch von Deutschland und der EU.
Für ein sofortiges Ende der Unterstützung des AKP-Regimes!
Wir fordern die Freiheit der Presse und die Fortsetzung der Übertragung von Med Nûçe!

NAV-DEM Hannover – Demokratisches Gesellschaftszentrum der Kurd*innen in Hannover e.V., 04.10.2016


Hier ist das Flugblatt auch online.