2014 überrannte der IS weite Teile des Iraks und Syriens. Sein Vormarsch wurde durch den Widerstand der Volks- und Frauenverteidigungskräfte (YPG und YPJ) in Kobanê gestoppt. Kobanê leitete nicht nur den Niedergang des IS ein, der mit dem Leben von 11.000 Kämpfer*innen der Demokratischen Kräfte Syriens (SDF/QSD) erkämpft wurde, sondern wurde von weltweiter Solidarität mit der Rojava-Revolution getragen. Seit 2014 wird der 1. November als Welt-Kobanê-Tag begangen.
Angesichts des aktuellen völkerrechtswidrigen Angriffskrieges in Nordsyrien wird eine Demonstration stattfinden: 01.11.19 (Freitag), 16.00 Uhr, Hauptbahnhof
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Veranstaltung gegen den internationalen Krieg gegen Nord- und Ostsyrien (01.11.19)
Info- und Diskussionsveranstaltung
Das türkische Militär hat am 9. Oktober seine lang angekündigte Invasion in Nordsyrien begonnen. Ziel ist nicht, die Sicherheit der Türkei zu fördern, sondern mit allen Mitteln die Demokratische Autonomie der Kurd*innen und anderer Gemeinschaften der Region zu zerschlagen und eine ernsthafte Alternative zu den herrschenden Nationalstaaten im Keim zu ersticken.
Rojava ist der Ausgangspunkt eines gesellschaftlichen Aufbruchs für Basisdemokratie, Gleichberechtigung der Geschlechter, Ethnien und Religionen, für Frieden und Solidarität – manche sagen, dort findet eine Revolution statt. Diese Revolution breitete sich in den letzten Jahren von Rojava auf weitere Gebiete in Nord- und Ostsyrien aus. Heute wird diese Revolution angegriffen.
Auch die diplomatischen Spielchen der Regierungen der Türkei, der USA, Russlands, der EU oder des Assad-Regimes werden keinen Frieden schaffen, sondern den Krieg verlängern. Die Kämpfe haben trotz „Waffenstillstand“ noch nicht geendet und die humanitäre Katastrophe hat bereits begonnen.
Wir werden uns die Ereignisse der letzten Wochen vor Augen führen und einordnen. Des Weiteren werden persönliche Eindrücke, auch von vor Ort geteilt und diskutiert, was dieser Krieg mit uns zu tun hat und wie wir ihm entgegentreten können.
Eingeladen sind Birgit Zwikirsch (Lehrerin/GEW) und ein junger Aktivist aus Rojava. Geplant sind eine Live-Schaltung zu Aktivist*innen vor Ort und ein Soli-Foto im Anschluss an die Veranstaltung.
01.11.2019 (Freitag), 19.00 Uhr, 14. Stock des Conti-Hochhauses (Uni-Campus am Königsworther Platz)
Eine Veranstaltung des Café Rojava – international und NAV-DEM Hannover
Live Stream der Veranstaltung „Existenz unter Beschuss“ (17.10.19)
Zum Angriff auf die Autonome Verwaltung in Nord- und Ostsyrien
Der Abzug der US-Truppen und die unmittelbar danach begonnene türkische Militäroperation „Friedensquelle“ gegen die mehrheitlich kurdische Region Rojava im Norden Syriens kamen mit Ansage. Die Angriffe lassen nicht nur hiesige Linke fassungslos zurück, sondern sind selbst in Washington, beim ehemaligen Bündnispartner der Kurd*innen in Nordsyrien, hoch umstritten. Die Bundesregierung und die EU schauen bislang zu, wie die lokale Zivilbevölkerung und Selbstverwaltung der Partei der Demokratischen Union (PYD) auf sich selbst gestellt und den Vernichtungsgebaren des NATO-Partners Türkei ausgeliefert sind. Präsident Erdoğan präsentierte bereits seine Pläne für die „Sicherheitszone“ in Nordsyrien womit klar ist, dass es nicht bei Luftangriffen und einem Einmarsch bleiben wird, sondern ethnische Vertreibungen und Umsiedlungen folgen werden.
Was bedeuten die Entwicklungen für die Zukunft der autonomen Selbstverwaltung in Rojava? Was passiert, wenn als vermeintliche Bündnispartner für die syrischen Kurd*innen nur noch Assad und Putin in Frage kommen? Wie sind die Strategien Erdoğan und Trumps einzuschätzen? Wie kann es sein, dass die Türkei, die ihren eigenen Anteil am Erstarken des IS hat, nun für die Strafverfolgung der sich in kurdischer Haft befindenden (internationalen) IS-Straftäter*innen zuständig gemacht wird?
Um die aktuellen Dynamiken und Kräfteverhältnisse zu verstehen, lädt die Rosa-Luxemburg-Stiftung zu einer Informationsveranstaltung in Berlin ein mit:
– Sozdar Sevim (Dest Dan – Kurdischer Frauenrat Berlin)
– Mariana Karkoutly (Adopt a Revolution)
– Kristin Helber (freie Journalistin)
– Anita Starosta (medico international), angefragt
Moderation: Charlotte Tinawi (Rosa-Luxemburg-Stiftung)
Das Kulturzentrum Pavillon überträgt in Kooperation mit dem Regionalbüro Hannover der Rosa-Luxemburg-Stiftung die Veranstaltung in einem Live Stream:
17.10.2019, Donnerstag, 19.00 Uhr, Pavillon (Lister Meile 4, Hannover)
(Der Live Stream wird online ausgestrahlt unter: https://www.rosalux.de/veranstaltung/es_detail/K4PBZ/existenz-unter-beschuss/)
Angriff auf Rojava – PROTEST IN HANNOVER!
Weltweit protestieren kurdische und mit Rojava solidarische Organisationen und Menschen gegen den Einmarsch des türkischen Militärs. Auch in der Region Hannover wird es in den kommenden Tagen und Wochen zu zahlreichen Versammlungen und Protestaktionen kommen.
Bisher sind geplant:
– heute, 09.10.2019, 18.00 Uhr, Ernst-August-Platz Hannover: Demonstration
– morgen, 10.10.2019, 16.00 – 19.00 Uhr, Ernst-August-Platz Hannover: Infostand
– Freitag, 11.10.2019, 16.00 – 19.00 Uhr, Ernst-August-Platz Hannover: Infostand
– Samstag, 12.10.2019, 14.00 Uhr, Ernst-August-Platz Hannover: Demonstration
Wir rufen alle dazu auf, sich an diesen Aktionen zu beteiligen, aber auch die Informationen weiterzutragen, mit Kolleg*innen, Freund*innen und Bekannten über das Thema zu sprechen, selbst aktiv zu werden.
Schreibt oder ruft z.B. Parlamentarier*innen aus Hannover an und fordert sie auf, aktiv zu werden:
David Mc Allister (MdEP, CDU): david.mcallister@ep.europa.eu, 0032 2 283 81 30
Bernd Lange (MdEP, SPD): mail@bernd-lange.de
Maria Flachsbarth (MdB, CDU): maria.flachsbarth.wk@bundestag.de, (0511) 228 2348
Kerstin Tack (MdB, SPD): kerstin.tack.wk@bundestag.de, (0511) 69 98 05
Yasmin Fahimi (MdB, SPD): yasmin.fahimi.wk@bundestag.de, (0511) 45 36 38
Caren Marks (MdB, SPD): caren.marks.wk@bundestag.de, (0511) 167 42 83
Matthias Miersch (MdB, SPD): matthias.miersch.wk@bundestag.de, (0511) 167 43 03
Ulla Ihnen (MdB, FDP): ulla.ihnen.wk@bundestag.de, (0511) 260 13 507
Sven Kindler (MdB, Grüne): sven-christian.kindler.wk01@bundestag.de, (0511) 700 36 844
Oder schreibt Leser*innen-, Hörer*innen- oder Zuschauer*innen-Emails an die Redaktionen der Medien, die ihr nutzt, um eine kritische Berichterstattung über die Ereignisse vor Ort einzufordern.
Da wir die Proteste der nächsten Tage nicht alle auf unseren Blog setzen werden können, habt ihr natürlich auch die Möglichkeit, uns per Email anzuschreiben, sodass wir euch regelmäßig eine Info-Email zukommen lassen können.
Informiert euch, z.B. über die Nachrichtenagentur Firat News, die auch auf Deutsch von vor Ort berichtet.
Gedenken an Bager Nûjiyan (12.10.19)
Unser Freund, internationalistischer Revolutionär und Guerilla-Kämpfer Bager Nûjiyan (Michael Panser) ist am 14. Dezember 2018 bei einem türkischen Luftangriff auf die Medya-Verteidigungsgebiete in Südkurdistan gefallen.
In einem aufgezeichneten Gespräch sagte er 2018: „Ein Mensch, der im Willen klar ist, und sich in seinen Gefühlen und seinen Sehnsüchten wirklich mit der Freiheitssuche, dem richtigen Kampf zur Offenlegung der Wahrheit verbindet, der kann alles erreichen!“
Auf diese Suche nach Klarheit und Freiheit hatte sich Bager gemacht – in Deutschland, nach Lateinamerika, nach Kurdistan. Seine Suche führte ihn über mehrere Umwege in die Berge Kurdistans, zur PKK, deren Kampf er sich 2017 anschloss. Da er auch einige Jahre in Deutschland an antifaschistischen und internationalistischen Kämpfen teilgenommen hatte, hat er auch hier viele Menschen berührt und inspiriert. Wir wollen gemeinsam an ihn erinnern und seine Geschichte und Gedanken teilen.
12.10.2019 (Samstag), 16.00 Uhr, NAV-DEM Hannover
ROJAVA-Infotage (10.-26.10.19, Nienburg)
Ausstellung und Veranstaltungen zu dem nach wie vor bedrohten, multiethnischen Demokratie-Projekt in Nordsyrien mit den Themen:
– Errichtung, Funktionsweise und Status der Basisdemokratie in Kriegszeiten
– Beispielhafte Frauenbefreiung
– Ökologischer Wiederaufbau nach den Zerstörungen des Krieges
– Kulturelle Begegnung bei Musik und Tanz.
Interessierte erhalten einen Eindruck, wie die Menschen vor Ort ein Gesellschaftsmodell schaffen, das eine geeignete politische Lösung für den gesamten Mittleren Osten sein kann.
Infotage-Programm:
Donnerstag, 10. bis Donnerstag, 17.10.19, Rathaus Nienburg
Fotoausstellung „Back to Rojava“: der gesellschaftliche Aufbruch in Nordsyrien fotografiert von Frank Mühlhaus auf seiner Reise mit medico international in 2018
Donnerstag, 10.10.19, 18.00 Uhr, Rathaus Nienburg
Eröffnungsvortrag zu Aufbau und Struktur der demokratischen Selbstverwaltung und Reisebericht von Birgit Zwikirsch und Christian Katz vom Verein „Städtefreundschaft Oldenburg-Efrîn“
Donnerstag, 17.10.19, 19.00 Uhr, Bistro Kulturwerk
Vortrag von Luis Richter von der Kampagne: Make Rojava green again! Der Wiederaufbau in Nordsyrien speziell in der Landwirtschaft unter ökologischen Aspekten.
Mittwoch, 23.10.19, ab 17.30 Uhr, Gemeindehaus St. Martin
Fotoausstellung „Frühling der Frauen“; um 19.30 Uhr Vortrag einer Vertreterin von WJAR (Stiftung der freien Frau Rojava) zu Frauenbefreiung und Gleichberechtigung in einer ehemals stark patriarchalisch geprägten Gesellschaft.
Samstag, 26.10.19, ab 15.00 Uhr, Kulturwerk Nienburg
Şeva piştgiriya ji bo Rojava – Solidaritätsfest für Rojava, Musik, Tanz, Information, kultureller Austausch, kurdische Leckereien und Feiern bis in den Abend.
Veranstalterin: Nienburger Initiative für Rojava in Kooperation mit der Kurdischen Gemeinde im Landkreis Nienburg
Email-Kontakt: nienburg-rojava@t-online.de
Café Rojava – international im Oktober (04.10.2019, 19.00 Uhr, NAV-DEM Hannover)
Film „Xwebûn / Selbstsein – Frauenwiderstand in Amed“
Der Film entstand zwischen Mai und Juni 2016 und beleuchtet den Frauenwiderstand in der nordkurdischen Metropole Amed, kurze Zeit nach dem „Städtekrieg“, in dem das Militär des türkischen Staats die Altstadt von Amed, den Stadtteil Sûr, fast vollständig zerstörte und zahllose Zivilist*innen tötete. Die Protagonist*innen berichten von der flächendeckenden Repression des türkischen Staates, den Einschüchterungen, Verhaftungen und der Notwendigkeit eigenständig arbeitender Frauenstrukturen.
04.10.2019 (Freitag), 19.00 Uhr, NAV-DEM Hannover (Königsworther Str. 2)
JINWAR – das Dorf der freien Frauen / Ausstellung und Veranstaltungen (01.-22.10.19)
Inmitten des Krieges in Syrien entstand die Idee eines ökologischen Dorfes, in dem Frauen gemeinschaftlich und selbstbestimmt leben können. Es wurde viel unter den beteiligten Frauen diskutiert, Ideen gesammelt, Pläne geschmiedet und Träume gesponnen. Anfang 2016 wurde dann das Dorf-Aufbaukomitee gegründet. An diesem waren von Beginn an verschiedene Frauen aus Frauengruppen, Initiativen und Organisationen, aus der Gesellschaft, sowie Internationalist* innen beteiligt. Am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen (25. November) 2016 wurde der Bau des Dorfes öffentlich bekannt gegeben und die ersten Bäume gepflanzt. Im März 2017 wurde der erste Grundstein für JINWAR gelegt. Im November 2018 wurde das Frauendorf dann offiziell mit einer großen Feier, zu der Menschen aus der ganzen Welt kamen, eröffnet.
JINWAR ist ein Ort, der von Frauen aufgebaut wird, von ihnen gestaltet und belebt wird. Ein Ort an dem alle Frauen frei, kollektiv und freudig zusammen leben können. JINWAR ist Teil des Widerstandes und des Kampfes um eine tiefe Veränderung
und Befreiung der Gesellschaft. Es ist der Aufbau lebendiger gesellschaftlicher Alternativen, kommunaler und ethischer Lebensweisen, die Menschen zur Selbstbestimmung befähigen und eine tatsächliche Alternative zu einem sich durch Machtstrukturen und Kriege immer wieder selbst reproduzierenden und zerstörerischen kapitalistisch-patriarchalen
System.
Ausstellungseröffnung am 1. Oktober um 19.00 Uhr
Zur Ausstellungseröffnung sprechen Vertreterinnen der Kampagne „Gemeinsam Kämpfen“, die in JINWAR zu Besuch waren, über ihre Eindrücke aus dem Dorf.
Diskussionscafé „Feministische Utopien“ am 11. Oktober um 19.00 Uhr
Wir laden zu einem interaktiven Abend ein und haben dazu spannende Gäste eingeladen, die aus Rojava und Chiapas erzählen, sowie einen kleinen Input zum Cyborg-Manifest vorbereitet. Wir wollen diesen Abend nutzen, um gemeinsam unser Wissen zu erweitern und darüber zu sprechen, wie wir verschiedene Ansätze in feministischer Theorie und Praxis miteinander verbinden können.
Die Ausstellung und Veranstaltungen finden im Kulturzentrum Pavillon (Lister Meile 4, Hannover) statt und sind eine Zusammenarbeit von JINWAR, dem Frauenrat Ronahî e.V., der Kampagne „Gemeinsam kämpfen“ sowie dem Kulturzentrum Pavillon.
Gemeinsames Aşûre-Essen (29.09.19)
Aşûre ist eine im Nahen Osten und in vielen islamischen Ländern verbreitete Süßspeise aus vorislamischer Zeit. Sie besteht traditionell aus 12 verschiedenen Zutaten und wird zubereitet, indem die Zutaten einzeln gekocht und dann vermischt werden.
Im alevitischen Glauben hat die Aşûre eine besondere Bedeutung. Sie wird nach dem 12-tägigen Muharrem-Fasten gekocht und als Symbol der Dankbarkeit im familiären und sozialem Umfeld verteilt und gemeinsam gegessen. Die 12 verschiedenen Zutaten können variieren, sind jedoch zwölf an der Zahl und symbolisieren die 12 Imame.
Am Sonntag den 29.09.2019 lädt das NAV-DEM Hannover um 15.00 Uhr zum gemeinsamen Aşûre-Essen in das Gesellschaftszentrum ein (Königsworther Straße 2).
Solidarität mit Hozan Canê (25.09.19)
Die kurdische Sängerin und deutsche Staatsbürgerin Hozan Canê (Saide Inac) befindet sich im Moment in der Türkei und es ist ihr verboten auszureisen. Sie war von einem türkischen Gericht wegen angeblicher „Mitgliedschaft in der PKK“ zu sechs Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden. Die Musikerin hatte im Vorfeld der Wahlen am 24. Juni den Wahlkampf der Demokratischen Partei der Völker (HDP) unterstützt und war am 23. Juni 2018 in Edirne in der Westtürkei festgenommen und inhaftiert worden. Ihr wird vorgeworfen, in einem Spielfilm eine YPJ-Kämpferin dargestellt und kritische Beiträge in den sozialen Medien verbreitet zu haben.
Nachdem Hozan Canê bis zum Vollzug ihrer Strafe freigelassen worden war, reiste ihre Tochter Dilan Örs am 24. Mai 2019 nach Istanbul, um ihre Mutter zu besuchen. Auch sie wurde festgenommen, anschließend wieder freigelassen und mit einer Ausreisesperre belegt.
Weitere Informationen: https://anfdeutsch.com/aktuelles/erklaerung-der-bundesregierung-zu-verhafteten-koelnerinnen-13906
Die Kultur-Kommission des NAV-DEM Hannover ruft zu einer Solidaritätskundgebung für Hozan Canê auf: Mittwoch, 25.09.2019, 16.00 – 18.00 Uhr, Kröpcke