Veranstaltung „Wer ist Abdullah Öcalan?“ (27.11.17)

Wer ist Abdullah Öcalan?

Nachdem es den Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) vor wenigen Wochen gelang die vormalige Hauptstadt des sog. Islamischen Staates, Raqqa, nach Jahren brutalster Terrorherrschaft zu befreien, präsentierten die KämpferInnen des arabisch, turkmenisch, assyrischen und kurdischen Militärbündnisses, ein riesiges Porträt des in der Türkei inhaftierten kurdischen Politikers, Abdullah Öcalans. Das alleinige Zeigen seines Konterfeis, führte zu wüsten Disputen und Anschuldigen zwischen der internationalen Koalition, den SDF und der Türkei. In der Bundesrepublik ist mittlerweile das Zeigen jeglicher Abbildungen Öcalans, durch einen Erlass des Innenministeriums verboten worden.
Warum ist das Bild Öcalans zu einem solchen Politikum geworden und warum ist seine Person derart umstritten? In der bürgerlichen Berichterstattung geschmäht als „Terrorführer“ und „autoritärer Alleinherrscher der PKK“, begegnet uns Öcalan meist in seiner Rolle als Vorsitzender der PKK und Führer der kurdischen Guerilla. Dass Öcalan auch Theoretiker und Kritiker, nicht nur der kapitalistischen und patriarchalen Ordnung, sondern auch des Realsozialismus und seiner autoritären Auswüchse ist, wird zumeist verschwiegen.
Wir möchten eine Antwort auf die Frage „Wer ist Abdullah Öcalan“ geben und den Blick auf den anderen Öcalan richten, den politischen Vordenker, Philosophen und bemühten Kämpfer für den Frieden. Zu diesem Zweck werden wir uns mit dem Leben und Wirken Öcalans beschäftigen, insbesondere mit den Jahren seiner nun seit über 18 Jahren andauernden Einzelhaft, sein Engagement für eine friedliche und demokratische Lösung der kurdischen Frage näher beleuchten und seine Thesen für eine Lösung der Krise im Mittleren Osten jenseits von imperialistischer Interventionspolitiker, Militärdiktatur und islamistischer Barbarei gemeinsam diskutieren.
Wir laden alle Interessierten herzlich dazu ein Abdullah Öcalan und seine politischen Visionen näher kennenzulernen und sich selbst ein Bild zu machen. (YXK/JXK Hannover)

27.11.2017, 18.00 Uhr
Leibniz Universität Hannover, Welfenschloss (Geb. 1101), Bielefeldsaal (Raum B305)

Anatomie der Zerstörung der Umwelt und Geschichte im Südosten der Türkei (16.11.17, 17.00 Uhr, NAV-DEM)

VA Ökologiebewegung Mesopotamiens

Vortrag: Anatomie der Zerstörung der Umwelt und Geschichte im Südosten der Türkei
In Nordkurdistan, dem Südosten der Türkei, herrscht Krieg. Neben den Kampfhandlungen wird die Natur und die Lebensgrundlage der Bevölkerung systematisch zerstört.
So geben Gebiete mit absterbenden Bäumen, verbrannter Erde und einer nicht existenten Tierwelt eine Ahnung davon, mit welchem Grad der Umweltzerstörung die Region konfrontiert ist. Waldbrände, werden durch Artillerie, Helikopter oder Raketenfeuer der türkischen Regierung, bewusst verursacht und dienen dazu, den Druck auf die lokale Bevölkerung zu erhöhen ihre Dörfer zu verlassen. In den Städten fanden seit Juli 2015 ebenso Angriffe statt und hinterließen zerstörte Städte, hunderte Tote und Hunderttausende Vertriebene. Sûr, die Altstadt von Amed (türkisch: Diyarbakır) steht exemplarisch für diese Politik.
Seit Ende der 1970er Jahren wird am umstrittenen Südostanatolien-Projekt, was über 20 Staudämme beinhaltet, geplant. Der Ilısu-Staudamm am Tigris soll im August 2018 fertig werden und wird die Stadt Hasankeyf mit bedeutenden historischen Stätten sowie 200 weitere Dörfer überschwemmen. Der Staudamm wird sich auch massiv auf die Nachbarländer auswirken und einen Großteil der Menschen im Irak direkt betreffen.
Ercan Ayboga ist in der Ökologiebewegung Mesopotamiens aktiv und wird in seinem Vortrag auf die Kriegshandlungen in Nordkurdistan und die daraus resultierenden Umweltproblematiken sowie den gesellschaftlichen Widerstand, der sich dagegen formiert hat, berichten.

16.11.2017 (Donnerstag), 17.00 Uhr
NAV-DEM Hannover (Königsworther Str. 2)

JANUN (JugendAktionsNetzwerk Umwelt und Naturschutz) in Zusammenarbeit mit YXK (Verband der Studierenden aus Kurdistan e.V.)
• E-mail: yxk.umwelt@riseup.net
• Web: http://www.yxkonline.org/

Diskussionsveranstaltung „Gegenwart und Zukunft der Autonomen Region Kurdistan“ (27.09.17, Hannover)

VA_Zukunft-und-Gegenwart-der-Autonomen-Ragion-Kurdistan

Zwischen Autonomie und Nationalstaat
Gegenwart und Zukunft der Autonomen Region Kurdistan in Südkurdistan/Nordirak

Die Bürger*innen der Autonomen Region Kurdistan in Südkurdis­tan/Nordirak sind im September 2017 aufgerufen, in einem Refe­rendum über die staatliche Unabhängigkeit vom Irak abzu­stimmen. Die erhoffte Begeisterung und Euphorie innerhalb der Gesellschaft konnte das angekündigte Referendum nicht aus­lösen. Eher wird das Referendum mit Skepsis betrachtet und es gibt auch unter den Kurd*innen viele kritische Stimmen.
Nicht die Unabhängigkeit an sich wird hinterfragt. Diesbezüglich hat die Gesellschaft in der Autonomen Region sowieso im Jahre 2005 ihre klare Haltung bei einer Volksbefragung dargelegt. An diesem Referendum nahmen damals zwei Millionen Menschen teil, die mit 98,98 % für eine Unabhängigkeit stimmten.
Die Gesellschaft beschäftigen eher andere Fragen: Welche posi­tiven und negativen Folgen hat das Unabhängigkeitsreferendum für die Region? Wie reagieren die irakische und die türkische Regierung? Welche Schritte zur Demokratisierung der Auto­nomen Region sind notwendig? Auf welche Weise kann die Wirt­schaftskrise überwunden werden? Welchen Status werden die multiehtnischen und -religiösen Gebiete Şengal/Sindjar, Mossul und Kirkuk erhalten? Was geschieht, wenn die Terrormiliz Islami­scher Staat geschlagen ist?
Diese Fragen sollen gemeinsam diskutiert werden.

Diskussionsveranstaltung
27.09.2017 (Mittwoch), 18.00 Uhr
kargah e.V. (Zur Bettfedernfabrik 1, 30451 Hannover)

Veranstalter*innen sind:

NAV-DEM Hannover (Demokratisches Gesell­schaftszentrum der Kurd*innen) ist eine Dachorgani­sation der kurdischen Gesellschaft in Hannover. In einem basisdemokratischen Rat partizipieren unter­schiedliche Gruppen und Einzelpersonen an einem gemeinsamen Projekt. Auf diese Weise wird sich gemeinsam koordiniert, ohne die jeweilige Eigen­ständigkeit und Besonderheit aufzugeben. Basisdemokratie, Feminis­mus, ökologisches Bewusstsein und eine antikapitalistische Haltung sind verbindende Elemente der Aktivist*innen und Strukturen.

Gorran bedeutet Wandel im kurdischen Dialekt So­ranî. Diesem Wandel hat sich die Bewegung ver­schrieben, als sie sich 2009 als Partei gründete. Seitdem setzt sich Gorran in Opposition zum herr­schenden Zwei-Parteien-System Südkurdistans für politische Reformen, Demokratisierung der Gesell­schaft, wirtschaftliche und soziale Gerechtigkeit ein.

PUK (Patriotische Union Kurdistans) ist eine der beiden großen Parteien Südkurdistans. Sie versteht sich als säkular sowie sozialdemokratisch und hat eine lange und bewegte Geschichte in der Autono­men Region. Der Einsatz für Selbstbestimmung, Menschenrechte, Demokratie und Frieden in Kurdistan und dem Irak bestimmt ihr Handeln.

YXK/JXK (Verband der Studierenden aus Kurdis­tan/Studierende Frauen aus Kurdistan) sind bestrebt, der studentisch-universitären und allgemei­nen Öffentlichkeit Europas ein Verständnis über die kurdische Frage und die mit ihr zusammenhän­genden Konflikte zu ermöglichen. Sie setzen sich aktiv für eine freiheitliche demokratische Gesell­schaft ein.

Die Veranstaltung ist Teil einer Veranstaltungsreihe zum Nahen und Mittleren Osten von Hometown e.V., NAV-DEM Hannover e.V., kargah e.V., PALÄSTINA INITIATIVE, radio flora und Stiftung Leben & Umwelt.

Erzählcafé „Flucht und Vertreibung aus Kurdistan – gestern und heute“ (13.06.2017)

Veranstaltung_Flucht-aus-Kurdistan_NAV-DEM-Hannover+MiSO+Faust

Erzählcafe im Rahmen der Ausstellung „Neue Wurzeln“

Dewrim (37 J.) kam als Kind nach Deutschland. Sie erzählt von ihrem Ankommen
und von der Situation in ihrer Heimat, die sie auch in der Diaspora beschäftigt:
In den 90er Jahren wurde Krieg gegen die Zivilbevölkerung
geführt, es wurden Dörfer zerstört und Menschen vertrieben.

Der damals 16-jährige Halim Dener floh 1994. Er wurde kurz darauf in Hannover
durch eine Polizeikugel getötet. Auch seine Geschichte wird erzählt.

Der junge Jeside Azad (26 J.) ist 2015 vor den IS-Banden aus Shengal geflohen.
Auch er macht sich Sorgen um seine Angehörigen, die zurückgeblieben
sind. In Kurdistan herrscht wieder Krieg. Repressionen, Folter, Unterdrückung
und Vertreibung – Erscheinungen, die an das dunkle Jahrzehnt der
90er erinnern.

An diesem Abend lassen uns die ReferentInnen an ihren Geschichten teilhaben
– Geschichten, die das Leid von Millionen von Menschen widerspiegeln,
die durch gewaltvolle Konflikte in Kurdistan zur Flucht getrieben werden.

Dienstag, 13.06.2017, 19.00 Uhr
Kunsthalle FAUST (Zur Bettfedernfabrik 3, Hannover)

Veranstalter: NAV-DEM – Demokratisches Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Hannover e.V. und Azadî Lehrte e.V. in Zusammenarbeit mit dem MiSO-Netzwerk Hannover e.V. und Kulturzentrum FAUST e.V.

Podiumsdiskussion „Türkei: Meinungsfreiheit hinter Gittern“ (13.03.2017)

VA_170313_Türkei:Meinungsfreiheit-hinter-Gittern

Türkei: Meinungsfreiheit hinter Gittern
Podiumsdiskussion zur Frage „Was können wir für die inhaftierten Demokrat*innen tun?“

Alleinherrscher*innen haben es gar nicht gern, wenn jemand ihre Kreise stört, vor allem nicht eine kritische Zivilgesellschaft. Da stört es besonders, wenn eine freie Presse nicht genehme Informationen weitergibt, wie z.B. die Enthüllungen Can Dündars über die Förderung des IS durch türkische Regierungskreise oder die Berichterstattung Deniz Yücels über den Krieg in Nordkurdistan, und zum Denken anregt.
Beim Bestreben der AKP, Erdogan zum „starken Mann“ zu machen, waren ihr andere Meinungsäußerungen schon weit vor dem Putschversuch im Juli 2016 ein Dorn im Auge. Journalist*innen wurden vor Gericht gezerrt, Zeitungen und Fernsehsender verboten, abweichende Meinungen unter Strafe gestellt. Insbesondere jedes Eintreten für die Rechte der Kurd*innen wurde als „Unterstützung des Terrorismus“ gebrandmarkt. Unter den Bedingungen des Ausnahmezustands verschärft sich die Lage: Journalist*innen, Politiker*inne, Lehrer*innen und Richter*innen wurden entlassen und/oder verhaftet, gesellschaftliche Gruppen werden verstärkt bedroht oder angegriffen. Demokratische Auseinandersetzungen über den Kurs der Türkei sind so nicht mehr möglich.

Wir wollen neben der Situation der Journalist*innen auch über inhaftierte Politiker*innen in der Türkei informieren und gemeinsam überlegen, was wir von hier aus zu ihrer Unterstützung tun können.

Montag, 13.03.2017, 18.30 – 20.30 Uhr
ver.di Höfe (Goseriede 10, Hannover)

Als Redner*innen sind geladen:
Ulla Jelpke, Publizistin/MdB (DIE LINKE.)
Tuğba Hezer HDP, Parlamentarierin aus Wan (HDP)
Orhan Sat, ver.di-Sekretär im Fachbereich Medien

Eine gemeinsame Veranstaltung von:
ver.di Bezirk Hannover/Leine-Weser FB Medien, DIE LINKE. Kreisverband Region Hannover, Friedensbüro Hannover e.V., HDK-Hannover und NAV-DEM Hannover e.V.

8.März ist Internationaler Frauenkampftag! (Veranstaltungen, Ausstellung, Demo und Film des Frauenrats Ronahî)

Zum 8.März, den Internationalen Frauenkampftag, veranstaltet der Frauenrat Ronahî gleich eine ganze Reihe von Aktionen.

Bereits am 01.03.2017 wird mit der Veranstaltung „Rojava – Ohne Freiheit der Frau keine Demokratie“ um 19.00 Uhr im Kulturzentrum Pavillon (Lister Meile 4, Hannover) die Ausstellung „Rojava – Frühling der Frauen“ der Stiftung der Freien Frauen von Rojava (Weqfa Jina Azad Wjar) eröffnet.
Veranstaltung und Ausstellung finden in Kooperation des Frauenrats Ronahî mit dem Frauenbündnis 8. März, dem Friedensbüro Hannover, der Rosa-Luxemburg-Stiftung und der Solidaritätsgruppe Rojava statt.

FrauenratRonahî_8.März_Demo

Am 08.03.2017 selbst ruft der Frauenrat zu einer Demonstration unter dem Slogan „Jiyana azad ê bi berxwedana jinê biserkeve!“ (Das freie Leben wird mit dem Widerstand der Frau erfolgreich sein!) auf: 16.00 Uhr, Ernst-August-Platz (Hauptbahnhof/Hannover).

Sara - Jiyana min her ser bû

Des Weiteren wird vom Frauenrat Ronahî und den JXK – Studierende Frauen aus Kurdistan nochmal den Film „Sara – Jiyana min her şer bû“ über das Leben von Sakine Cansiz gezeigt:
13.03.2017, 19.00 Uhr, Kulturzentrum Pavillon (Lister Meile 4, Hannover).

Mitte März werden unter dem Titel „Rojava – Vom Aufbau einer Basisdemokratie in einer Kriegsregion“ Einblicke in das Leben und den Aufbau der Demokratischen Autonomie in Rojava gewährt. Eine junge Aktivistin berichtet von ihrem Aufenthalt und ihrer Arbeit in der Region. Diese Veranstaltung wird von der Solidaritätsgruppe Rojava und dem Frauenrat Ronahî veranstaltet: 16.03.2017, 19.00 Uhr, Kulturzentrum Pavillon (Lister Meile 4, Hannover).

Demo gegen Kriegsverbrechen des AKP-Regimes im Dorf Xerabê Bava (25.02.17, 14.00 Uhr, Ernst-August-Platz)

Seit Tagen ist das Dorf Xerabê Bava im Kreis Nisêbîn von der Außenwelt abgeschnitten. Es besteht die akute Gefahr, dass Militär und Sicherheitskräfte des AKP-Regimes gerade ein weiteres Massaker an der Bevölkerung in Nordkurdistan begehen.
Als kurdische Gesellschaft in Hannover folgen wir dem Aufruf der HDP zu Protesten gegen diese Politik der Massaker und für eine sofortige Aufklärung der Situation in Xerabê Bava.

Demo_170225_XerabêBava

Aufruf der Demokratischen Partei der Völker (HDP) vom 19.02.2017:

„Wir erhalten aus dem Dorf Xerabê Bava (Kuruköy), das an die Stadt Nisêbîn (Nusaybin) angebunden ist, seit neun Tagen keine Meldung. Seit der Ausrufung einer Ausgangssperre in dem Dorf wurden die Strom- und Telefonleitungen gekappt. Es besteht deshalb keine Möglichkeit, Kontakt zu den Dorfbewohnern aufzunehmen.
Was die Situation noch brenzliger macht, sind die Bilder und Videos, die als „Aufnahmen von Soldaten“ in den Sozialen Medien gestreut werden und wohl aus dem Dorf stammen. Es wird behauptet, dass den Dorfbewohner*innen die Mobiltelefone abgenommen wurden, sie alle in einem Haus festgehalten werden und dort Erniedrigungen und Folter ausgesetzt sind. Aus den Bildern, die im Internet auftauchten, geht auch hervor, dass Einzelne wohl durch Folter hingerichtet wurden.
Gestern hat eine Delegation unserer Abgeordneten versucht, nach Xerabê Bava zu gelangen. Sie wurden allerdings durch die Sicherheitskräfte daran gehindert. Die Delegation wollte die Vorwürfe über die Geschehnisse im Dorf vor Ort überprüfen. Dass sie nicht in das Dorf gelassen werden, verstärkt nun unsere Befürchtungen. Auch die Versuche der Delegation mit dem Innenministerium und dem Gouverneur der Provinz über die Situation im Dorf zu sprechen, blieben erfolglos. Alle Bemühungen der Abgeordneten in das Dorf zu gelangen, haben bis dato zu keinem Ergebnis geführt.
Wenn die Behauptungen, über die Vorgänge im Dorf wahr sein sollten, so sind wir mit einer menschenverachtenden Situation konfrontiert. Das, was wir aus den 90er Jahren kennen und was wir in den vergangenen zwei Jahren nun sehen und erfahren, gibt uns zusätzlichen Anlass zur Beunruhigung.
Wir rufen alle Demokratie- und Friedenskräfte sowie alle internationalen Einrichtungen dazu auf, sich der Situation im Dorf Xerabê Bava anzunehmen und die Lage vor Ort zu überprüfen. Es darf zu diesem Versuch eines Massakers nicht geschwiegen werden!“

Veranstaltung „Familienpatenschaften als Antwort auf Erdoğans Politik?!“ (27.01.2017, UJZ Kornstraße)

null
Das Projekt „Familienpatenschaften“ als konkrete Antwort auf Erdogans Politik?!

Eine halbe Million Menschen sind in Nordkurdistan auf der Flucht. Es sind nicht etwa Geflüchtete aus den Krisenländern Syrien oder Afghanistan. Es sind Geflüchtete im eigenen Land; geflüchtet vor dem Krieg Erdogans und seines AKP-Regimes. Vor einem Jahr hat das türkische Militär ihre Wohnungen, Häuser und Städte dem Erdboden gleichgemacht, als die selbstorganisierten Viertel sich gegen die Angriffe des Staats verteidigten.
Fast 1.500 zivilgesellschaftliche Organisationen – NGOs, Hilfsvereine etc. – wurden seit der Verhängung des Ausnahmezustands verboten, darunter auch der Rojava Hilfsverein oder der Verein zur Armutsbekämpfung Sarmaşik. Die HDP (Demokratische Partei der Völker) und von ihr verwaltete Kommunen wurden arbeitsunfäig gemacht, indem ihre Mitglieder, Bürgermeister*innen und Abgeordnete verhaftet werden. Sie hatten in der Vergangenheit immer wieder materielle Unterstützung für Geflüchtete – nicht nur aus Nordkurdistan – organisiert. Ihre Unterstützungsarbeit ist nur noch sehr beschränkt möglich.
Diese Armutspolitik des Regimes ziehlt darauf ab, den Kurd*innen und allen Widerständigen ihre Existenzgrundlage zu entziehen. Mit ihr will der Staat den Rückhalt der Freiheitsbewegung Kurdistans in der Gesellschaft zerstören und die Menschen an sich binden.

Um dieser gezielten Armutspolitik etwas entgegenzusetzen, wurde das Projekt der Familienpatenschaften entwickelt. Familien in Nordkurdistan werden mit direkten Spenden u.a. aus Europa unterstützt. Eine zwischengeschaltete Organisation oder Bank, die das Geld teilweise behalten oder ebenfalls vom Regime kriminalisiert werden könne, gibt es nicht. Durch direkten Kontakt mit den Betroffenen, können wir unsere Solidarität eins zu eins mit Nordkurdistan ausdrücken und an den Alltagskämpfen der Menschen dort teilhaben.

Wie funktioniert dieses Projekt? Welche Möglichkeiten liegen in ihm? Wie können wir die Absichten des Staats ins Leere laufen lassen?

Diskussionsvortrag mit NAV-DEM Hannover und dem UJZ Kornstraße

Wann? Freitag, 27.01.2017, 19:00 Uhr
Wo? UJZ Kornstraße (Kornstraße 28-30, Hannover)

Demo gegen den AKP-Faschismus (10.12.16, 14.00, Steintor)

YXK-H_Mobi_161210_Demo-gegen-AKP-Faschismus

Die AKP setzt seit Monaten ihren Krieg gegen die Bevölkerung und kritische Zivilgesellschaft in der Türkei und Kurdistan fort und installiert ein faschistisches Regime. Amnesty International spricht von 500.000 Vertriebenen seit einem Jahr aufgrund der Zerstörung nordkurdischer Städte durch das Militär (http://www.tagesschau.de/ausland/amnesty-tuerkei-109.html). Der Einmarsch in Nordsyrien ist wie vorauszusehen war v.a. ein Angriff auf die Föderale Demokratie in Nordsyrien.
Das AKP-Regime hat längst seine Maske fallen gelassen und verspielt alle Chancen auf Frieden und Demokratie in der Türkei.

Daher rufen die Ciwanên Azad Hannover/Celle, der Frauenrat Ronahî, NAV-DEM Hannover, der Zentralverband der Êzidischen Vereine e.V. Nav-Yek, die حزب الإتحاد الديمقراطي في هانوفر PYD Hannover, die Ciwanên Rojava Hannover und die YXK Hannover zu einer Demo gegen den AKP-Faschismus auf:

Samstag (10.12.2016), 14.00 Uhr
Steintorplatz/Hannover

Solidaritätskundgebung für Gültan Kışanak und Fırat Anlı

c
Die Kobürgermeister*innen Ameds, Gültan Kışanak und Fırat Anlı, wurden festgenommen. NAV-DEM Hannover ruft Alle auf, sich zu solidarisieren und an der heutigen Spontan-Kundgebung teilzunehmen:
Mittwoch, 26.10.2016, 17.00 Uhr am Ernst-August-Platz/Hauptbahnhof Hannover.
===================================
Ko-Bürgermeister der Stadt Amed (Diyarbakir) festgenommen
„Die beiden Ko-Bürgermeister der kurdischen Metropole Amed (Diyarbakir) Gültan Kışanak und Fırat Anlı sind in den Abendstunden des 25.10. festgenommen worden. Die Verhaftung von Kışanak und Anlı sei durch die Staatsanwaltschaft aufgrund einer PKK-Untersuchung eingeleitet worden. Während Kışanak bei ihrer Rückkehr aus Ankara am Flughafen von Amed festgenommen wurde, nahmen die Polizisten den zweiten Ko-Bürgermeister der Stadt Anlı in seiner Wohnung fest. Derzeit werden die Privatwohnungen der beiden Festgenommenen noch von der Polizei untersucht. Auch das Gebäude der Stadtverwaltung wurde von der Polizei gestürmt und wird derzeit noch durchsucht.“
Link: http://civaka-azad.org/ko-buergermeister-der-stadt-amed-diyarbakir-festgenommen/